Grundsätzlich ist Sparen ja etwas sehr Einfaches: Wer weniger Geld ausgibt, als er einnimmt, hat automatisch etwas übrig. Wer jeden Monat etwas Geld übrig hat, kann es als Reserve zurücklegen. Schwupps, schon ist er am Sparen.
Die meisten Leute machen durchaus gelegentlich die Erfahrung, am Monatsende ein paar Euros übrig zu haben. Manchmal ergibt sich das, und sei es nur, weil man eine Woche krank im Bett lag und keine Gelegenheit hatte, Geld auszugeben.
Aber wie schafft man es, nicht nur ab und zu etwas zu sparen, sondern regelmäßig? Es muss ja nicht gleich für die Altersvorsorge sein, aber einen gewissen Puffer sollte jeder haben – damit unvorhergesehene Ausgaben nicht gleich zu „Miesen“ auf dem Konto führen.
Mit diesen 5 Tipps sparen Sie ohne größere Mühe eine Geldreserve an
Eine bewährte Faustregel besagt, dass man drei Netto-Monatsgehälter als Puffer vorhalten sollte, damit einen unvorhergesehene Ausgaben nicht aus der finanziellen Bahn werfen. Mit dieser Anleitung klappt das auch:
1. Eröffnen Sie bei Ihrer Bank oder Sparkasse ein Geldmarktkonto.
Das ist ein für Sie kostenloses Konto, das mit Ihrem Girokonto verbunden ist. Vom Girokonto können Sie jederzeit Summen in beliebiger Höher auf das Geldmarktkonto transferieren und umgekehrt. Sie können aber vom Geldmarktkonto aus keine anderen Überweisungen tätigen (was für Sparzwecke eher ein Vorteil ist). Theoretisch bekommen Sie für das „Tagesgeld“ auf diesem Konto sogar Zinsen. Praktisch sind die zwar derzeit so winzig, dass das kein Argument ist. Das Geldmarktkonto ist trotzdem nützlich.
2. Richten Sie einen Dauerauftrag vom Girokonto aufs Geldmarktkonto ein.
Dazu sollten Sie zunächst überlegen, welche Summe Sie monatlich entbehren können. Dafür ist ein Haushaltsbuch eine sehr nützliche Grundlage. Wenn Sie kein Haushaltsbuch haben, rechnen Sie am besten alle monatlichen Fixkosten zusammen und stellen sie Ihren Einnahmen gegenüber (Handy-Flatrates, Netflix & Co. nicht vergessen!). Was übrig bleibt, steht für Ihren Lebensunterhalt zur Verfügung – und fürs Sparen. Wenn es bei Ihnen sehr knapp hergeht, richten Sie eben einen Dauerauftrag über monatlich 10 oder 20 Euro ein; mit 50 oder 100 Euro im Monat bauen Sie natürlich deutlich schneller eine ordentliche Reserve auf.
Warum es unbedingt ein Dauerauftrag sein soll? Weil dann das Geld gleich „weg“ ist und Sie nicht extra daran denken müssen, es auf ein Sparkonto zu übertragen. Beim Sparen ist es wie sonst auch im Leben: Am besten klappt das, worüber man gar nicht mehr nachdenkt, weil es ganz automatisch passiert.
3. Schieben Sie „Extra-Geld“ aufs Geldmarktkonto
Glücklicherweise gibt es nicht nur unvorhergesehene Ausgaben, sondern auch unvorhergesehene Einnahmen. Zum Beispiel eine Einkommensteuerrückerstattung, Erlöse von Verkäufen über Ebay oder auch eine Bonuszahlung Ihrer Krankenkasse, wenn Sie brav alle Vorsorgemaßnahmen genutzt haben. Das ist Geld, mit dem Sie für Ihren täglichen Lebensunterhalt nicht rechnen können und damit perfekt geeignet, um Ihre kleine Finanzreserve weiter wachsen zu lassen.
4. Nutzen Sie ruhig das gute alte Sparbuch
Dass das Sparbuch sich zum Vermögensaufbau nicht eignet, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Aber als kleiner Baustein Ihres Finanzpuffers ist es durchaus brauchbar. Machen Sie es ruhig wie die Kinder: Stecken Sie konsequent übrige Münzen in ein Sparschwein und bringen Sie es ein- oder zweimal im Jahr zum „Schlachten“ zur Bank. Falls sich zu Monatsbeginn noch ein paar Scheine im Geldbeutel finden, die Sie nicht sofort brauchen, stecken Sie diese auch dazu.
5. Halten Sie durch, bis Ihr Finanzpuffer erreicht ist
Sobald Sie den Betrag erreicht haben, der drei Ihrer Netto-Monatsgehälter entspricht, können Sie sich Gedanken über Ihre weitere Vermögensbildung machen. Schließen Sie beispielsweise einen ETF-Sparvertrag bei einer gebührengünstigen Direktbank ab. Das geht schon ab Beträgen von 25 Euro im Monat und kann bei Bedarf sofort wieder gestoppt werden.
Falls Sie die Reserve angreifen müssen, um etwa eine Autoreparatur oder einen neuen Herd zu zahlen, füllen Sie sie möglichst schnell mit Hilfe der genannten Tipps wieder auf. Dann kann Ihr Puffer Sie auch weiterhin absichern.
Ein sehr nützlicher Baustein für die erste Vermögensbildung sind übrigens Vermögenswirksame Leistungen.
Falls Sie mehr darüber wissen wollen, wie Sie auch mit kleinem Einkommen mit Ihrem Geld auskommen können, empfehle ich Ihnen den Finanzratgeber, den ich zusammen mit meiner Autorenkollegin Cordula Natusch geschrieben habe:
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