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Da mache ich nicht mit! Bekenntnisse einer WhatsApp-Verweigerin

Als Wirtschaftsjournalistin kann ich den Aufstieg von WhatsApp nur bewundern: Das ist eine Wahnsinns-Erfolgsgeschichte. Es ist wirklich unglaublich, wie sich dieser Messaging-Dienst binnen weniger Jahre zum allgegenwärtigen Kommunikationsmedium entwickelt hat. Zu DEM Kommunikationsmedium, ohne das im Freundeskreis, im Verein, in der Familie und immer häufiger sogar im Beruf nichts mehr geht. Kein Wunder: WhatsApp ist praktisch. Es ist einfach. Es kostet nichts. Alle haben es.

Na ja, fast alle.

Leute über 80 nutzen es eher nicht. Und ich, ich nutze es auch nicht.

Ein Leben ohne WhatsApp? Undenkbar!

Ich bin in meinem Freundes- und Bekanntenkreis fast die einzige, die WhatsApp nicht auf ihrem Smartphone installiert hat. Ich bekomme einiges nicht mit. Wenn zum Beispiel lustige Fotos und Videos ausgetauscht werden, über die sich beim nächsten Treffen alle amüsieren. Oder wenn im Sportverein Organisatorisches geklärt wird. Wenn ich dann darum bitte, mir doch eine E-Mail zu schreiben oder mir beim nächsten Training einfach zu erzählen, was besprochen wurde, stoße ich auf Unverständnis: „Selbst schuld, dann leg dir doch auch WhatsApp zu.“

Meine Freunde haben sich dagegen an meine Macken gewöhnt und meine Kinder leben schon länger damit, dass ihre Mama in manchen Dingen irgendwie seltsam ist.

Bin ich wahrscheinlich auch. Ich frage mich nämlich, wie das passieren konnte:

Ist das nicht irgendwie verrückt?

Warum haben heute so viele Menschen ihr Smartphone nicht nur immer dabei, sondern auch pausenlos angeschaltet? Nicht mehr nur in der Handtasche, sondern permanent griffbereit: in der Jacke oder Hosentasche, auf dem Tisch im Lokal, auf dem Schreibtisch neben ihrem Computerbildschirm, auf dem Nachttisch neben dem Bett? Wann ist es eigentlich üblich geworden, dass man die eingehenden Nachrichten checkt, während man fernsieht, isst, im Konzert oder Kino sitzt, mit anderen spricht oder gar Auto fährt? Wie kann es sein, dass irgendwelche App-News grundsätzlich bedeutsamer sind als die Menschen, mit denen man gerade zusammen ist?

Wieso werden Mütter unruhig, wenn sie sehen, dass ihre 17-jährige Tochter, die abends mit Freunden unterwegs ist, zwischendrin mal nicht online ist? Und warum nur fällt es so vielen Menschen schwer, zu einer Verabredung verbindlich zuzusagen und sie dann auch einzuhalten? Wie konnte es völlig normal werden, noch Minuten vor einer Verabredung von unterwegs zu schreiben, man komme leider zwei Stunden später oder überhaupt nicht, weil leider, leider ganz kurzfristig etwas dazwischengekommen sei?

Nach allem, was ich beobachte, verdanken wir diese Entwicklungen überwiegend WhatsApp. Eben weil es so einfach und bequem ist.

Puh, jetzt klinge ich wie eine steinalte Kulturpessimistin. Aber trotzdem:

Da mache ich nicht mit!

Ich bin keine Social Media-Verweigerin. Ich blogge, ich nutze Facebook, Pinterest und neuerdings Instagram. Aber ich brauche keine WhatsApp-Familiengruppe, denn meine Kinder können mit ihren Smartphones auch telefonieren und zumindest mein Anrufbeantworter hört ihnen jederzeit zu. Oder wir sprechen auf altmodische Art direkt miteinander ab, wer wann wo ist und gegebenenfalls abgeholt wird. Wir schreiben uns manchmal sogar Zettel, die wir auf den Küchentisch legen!

Mit meinen Freunden halte ich den Kontakt per Telefon und E-Mail. Okay, manchmal auch per Facebook. Oder wir machen bei einem Treffen aus, wann das nächste wo stattfindet. Das funktioniert erstaunlich gut. Nur meine Freundin B. notiert die Termine immer in ihrem Smartphone, wo sie sie dann vergisst. Da braucht es regelmäßig einen Erinnerungsanruf.

Im Verein bekomme ich zwar einiges nicht mit. Aber wenn ich zum Beispiel als Tischbesetzung auf einem Wettkampf gebraucht werde, klappt es komischerweise jedes Mal: Dann werde ich nämlich persönlich angesprochen und darum gebeten. Na also, geht doch!

Natürlich habe ich den Vorteil, dass ich im Homeoffice arbeite und daher tagsüber sowieso viel Zeit am PC und neben dem (Festnetz-)Telefon verbringe. Meine Verwandten und Bekannten wissen, dass sie mich da ziemlich sicher erreichen. Andererseits: Ist das nicht bei den meisten anderen Menschen ähnlich? Man würde natürlich nicht so einfach wegen unwichtiger Dinge unter der Firmennummer anrufen. Andererseits geht es genauso zu Lasten der bezahlten Arbeitszeit, wenn Mitarbeiter am Arbeitsplatz nebenher ihre WhatsApp-Nachrichten auf ihrem Privathandy abrufen und beantworten. Und das tun wirklich viele.

Und wie funktioniert ein Leben ohne WhatsApp?

Einerseits stoße ich oft auf Unverständnis und muss mich mitunter sogar rechtfertigen, warum ich dermaßen altmodisch bin. „Schrullig“ nannte es neulich ein Freund (das gefällt mir :-)). Wahrscheinlich sind manche Bekanntschaften auch immer loser geworden, weil man mir keine WhatsApp-Nachrichten schicken kann, sondern ich nur so umständlich zu kontaktieren bin.

Andererseits schenkt diese Abstinenz mir Freiraum und Zeit:

Ich bekomme keine Blödelnachrichten, keine Mama-kannst-du-mich-doch-früher-oder-später-oder-woanders-abholen-und-auf-dem-Weg-noch-mein-Lieblingssmoothie-besorgen-Botschaften. Nachdem Anrufe und SMS offensichtlich so aufwendig sind, bekomme ich sie nur, wenn es wirklich wichtig ist. All die Terminabstimmungsrunden in irgendwelchen Gruppen spare ich mir, denn ich mache Termine persönlich oder telefonisch aus, und meine Zusage gilt. Ich weiß, dass die Menschen, die trotzdem mit mir Kontakt halten, Wert auf meine Freundschaft legen.

Ich muss nicht alle paar Minuten auf mein Smartphone schauen. Beim Arbeiten werde ich nicht ständig unterbrochen. Ich mache das Handy überhaupt nur an, wenn ich unterwegs bin. Ich kann am Bahnhof stehen oder im Café sitzen und Leute beobachten oder einfach nur nachdenken. Im Lokal kann ich mein Essen genießen und mich auf die Menschen konzentrieren, die mit mir am Tisch sitzen. Ich habe WhatsApp-frei!

Wäre das nicht auch etwas für Sie?

Da mache ich nicht mit! Bekenntnisse einer WhatsApp-Verweigerin

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155 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Barbara,
    habe beim Lesen angefangen zu lächeln und gestehe Dir: Whats-App kommt mir nicht in die Tüte, äh, aufs Smartphone. Ich verpasse einiges, aber lebe auch nicht mit meinem Smartphone sondern mit Menschen zusammen. Man erreicht mich telefonisch, per Twitter, E-Mail, Xing, persönlich, sogar noch per Brief, Postkarte oder SMS. Letztere kriege ich seit Einführung der DSGVO vermehrt.
    Ich vermisse nichts und mir ergeht es wie Dir: Wenn mich die whatsappenden Ausschüsse etc. brauchen, finden Sie merkwürdigerweise sowohl meine E-Mail-Adresse als auch Telefonnummer, können auf den AB sprechen. Allerdings will ich nicht ständig zu erreichen sein, arbeite lieber fokussiert und konzentriere mich in Gesprächen auf die Menschen um mich herum.
    Holldrio per Kommentar
    Silke

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    • Hallo Silke, wie schön – und wie beruhigend -, dass es auch anderen so geht wie mir. Danke fürs Schreiben per altmodischer Kommentarfunktion 🙂

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  2. Hallo,
    auch ich nutze seit gut einem Jahr kein WhatsApp mehr. Auf Facebook verzichte ich schon seit drei Jahren und vor einem halben Jahr war auch Instagram Geschichte. Ich vermisse absolut gar nichts. Wer was von mir will, ruft mich an oder schreibt mir eine SMS. Und sogar auch mit bedacht und wenn es wichtig ist. Niemand ruft mich an oder verschwendet eine SMS und erzählt mir, dass es doch so langweilig ist oder draußen regnet, oder was gerade gegessen wird.
    Mir fällt jedoch vermehrt auf, dass immer mehr davon genervt sind, und auch liebend gerne darauf verzichten würden. Wenn ich frage, was hindert dich dran, bekomme ich jedoch keine wirklich sinnvolle, geschweige denn eine überzeugende Antwort.
    Ein sehr interessanter Bericht. Weiter so 👍🏻

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  3. Hallo Barbara,
    schön, das zu lesen. Danke.
    Mir geht es genauso, ich bezeichne mich manchmal als altmodisch. Obwohl ich auch Digitales liebe, den ganzen Tag am Compi verbringe etc. Bin 41 Jahre, Mutti von 2 Kindern, berufstätig und sehr froh, nicht WhatsApp zu haben. Habe noch nichts Wichtiges verpasst.
    Wie viele von uns gibt es wohl?
    Viele Grüße!

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    • Hallo Eva, ich glaube, wir sind nicht mehr viele – aber ich freue mich über jeden, der das Fähnlein der Verweigerer hochhält 🙂

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  4. Hallo zusammen,

    mir geht es genau wie euch, ich will mich nicht einmal dafür entschuldigen müssen…
    sogar unser Kirchenchor hat jetzt auch die ältesten Sängerinnen dazu gebracht, w.app zu installieren…mich immer noch nicht :), bin mit 50 mitten im Leben!

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    • Hallo Annette, dieser Rechtfertigungsdruck ist etwas, das mich auch immer wieder nervt. Nach dem Motto: „Selbst schuld, wenn Du das oder jenes nicht mitbekommen hast, leg Dir halt auch endlich WhatsApp zu!“ Als wäre ein Anruf, eine E-Mail, eine SMS oder auch einfach ein mündlicher Hinweis eine unzumutbare Belastung für denjenigen …

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  5. Hallo Barbara,
    Einfach die Wahrheit, was du geschrieben hast.
    Bei mir ist es fast soweit gekommen, dass Freundschaften daran zerbrechen. Ich möchte, dass die mich per E-Mail, Telefon oder evtl. per SMS erreichen. Ich besitze noch kein Smartphone, kann aber damit umgehen. Von mir wurde verlangt, ich solle mir WhatsApp auf meinem Tablet installieren. Mein Handy habe ich fast immer abgestellt, benötige es nur nach Bedarf. Denen ist es zu umständlich mir eine E-Mail zu schreiben. Ich habe darauf hingewiesen, dass man sich die App auf sein Handy laden kann. Hat man WhatsApp, kann derjenige sehen, ob man online ist und verlangt, dass man sofort antwortet.
    Was diese digitale Welt noch mit uns anstellt, ich bin gespannt.

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    • Hallo Heike, danke für Deinen Kommentar. Es ermutigt mich, wenn ich lese, dass ich mit meiner Verweigerungshaltung nicht allein bin 🙂

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  6. Hurra, ich bin ja doch nicht so unnormal!
    Hallo Barbara!
    Auch ich habe kein whatsapp. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht:
    im Verein: wurde einmal schon böse angepflaumt, dass ich doch einiges verpassen würde, weil ich kein whatsapp habe-bei den meisten wichtigen Sachen gibt es aber eh sogar „die guten alten“Terminzettel (aha, geht doch!)…und die Trainerin schreibt mir ggfs.eine sms…und ich bin im Gespräch mit Trainerin und den anderen Mamis. Mein Vorschlag einer Telefonkette für kurzfristige Ereignisse kam auf dem Vereinselternabend nicht gut an.
    Meist werde ich als Exotin belächelt oder mit hochgezogener Augenbraue bedacht, aber viele seufzen, dass sie das viele Reagieren müssen und Angucken müssen von „Unwichtigem „eigentlich auch nervt-es hat sich zu eine Art Gruppenzwang entwickelt.
    In der neuen Schule meiner Tochter (5.Klasse) hat der frisch gewählte Elternvertreter auf dem Elternabend die Einrichtung einer Elternwhatsappgruppe
    „bestimmt“. Ich teilte mit, dass ich kein whatsapp habe und wichtige Infos per mail haben möchte, die mail-Adressen sollten wir eh in eine Liste eintragen. Es wird nicht einfach akzeptiert, sondern genervt reagiert und einem werden Beispiele von Leuten genannt, die ja auch erst so „standhaft“waren und dann doch „eingeknickt“ sind(„hähähä-das wirst Du auch“). Wichtige Infos gibt es per e-mail.Was ich in der Elterngruppe verpasst habe, weiss ich nicht, außer einmal wohl eine Info über Läuse in der Klasse, bis die Laus selber uns informiert hat ;-). (Irgendwann sollten die Eltern finde ich eh loslassen in der Schule-bzw. kann ja auch alles beim Elternabend angesprochen werden-aber anderes Thema!)
    Meine Töchter haben beide whatsapp und wenn ich da mitbekomme, dass innerhalb von zwei Stunden, in denen sie beim Training waren Hunderte von noch anzuguckenden Nachrichten auflaufen, wird mir ganz schwindelig…und meine Töchter sind auch schon genervt wenn in Klassengruppen hin-und hergeschrieben wird wegen nicht von der Tafel abgeschriebener Hausaufgaben.
    Einmal habe ich nur den Kopf geschüttelt über Vater,Mutter,Kind die einträchtig beim gemeinsamen Familienausflug auf einer Bank am Fluss saßen: alle drei mit gesenktem Kopf auf ihr Smartphone blickend. Am liebsten hätte ich sie dabei fotografiert und ihnen als Denkanstoss gezeigt, aber so übergriffig wollte ich dann doch nicht sein.
    In der Familiengruppe bin ich auch nicht, ich geniesse z.B.meinen Urlaub mit allen Eindrücken lieber ohne sofortiges Sendenmüssen aller Sonnenuntergänge und süßen Tiere etc.an die daheim-Ich kann im schönen Beisammensein nach dem Urlaub immer noch Bilder davon zeigen und dann dazu erzählen!
    Ich habe manchmal das Gefühl, ich muss über meinen Schatten springen und mit der Zeit gehen, aber die Sperre in mir ist anhand der Beobachtungen und auch der vielen Negativberichte in der Zeitung bezüglich whatsapp sehr, sehr hoch.
    Da bleibe ich doch lieber altmodisch!
    Liebe Grüsse!

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    • Also ich finde das kein bisschen altmodisch und auch nicht unnormal, sondern reflektiert und vernünftig!

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  7. Hallo Hallo,

    ich finde Deine Grundeinstellung sehr richtig aber etwas inkosequent. Du bist auf XING und FB und Instagram. Diese Portale verhaftet einen mindestens genauso wie Whatsapp es tut. Ich habe alles rausgeschmissen, jedes Soziale Netzwerk und whatsapp. Es melden sich wirklich nur noch sehr wenige Menschen und ich kann sagen, es ist mir wurscht. Ich habe Zeit! Zeit für Bücher, Zeit für Themen die mich interessieren und Zeit für die Menschen, die ich real treffe.

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    • Hallo Carla, es stimmt, dass ich soziale Netzwerke nutze. Das tue ich aber aus beruflichen Gründen, um als Expertin für meine Themen sichtbar zu sein (auf Pinterest bin ich deswegen übrigens auch). Die Datensammelei der Anbieter unterstütze ich damit nolens volens mit, aber zeitlich grenze ich meine Aktivitäten sehr bewusst ein. WhatsApp ist aus meiner Sicht wesentlich übergriffiger, denn es greift eben so stark ins Private ein und verlangt ständige Aufmerksamkeit. Ich finde Deinen konsequenten Kurs aber bewundernswert!

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  8. Hi, toll zu sehen das es noch mehr Leuten ähnlich geht! ich bin student an der uni.. nutze kein whatsapp und bin eigentlich auch glücklicher so…

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    • Hallo Joachim, dann bist Du ja der Beweis: Es gibt auch für junge Leute ein Leben ohne WhatsApp! Wie beruhigend …

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  9. Super Beitrag, ich sehe es genauso. Whats App greift massiv ins Privatleben ein

    Antworten

  10. Hey Barabara,

    dein Beitrag ist zwar etwas älter, aber als ich darauf gestoßen bin, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Ich habe WhatsApp seit der ersten Minute genutzt und habe auch die wahnsinnige Entwicklung mitbekommen. Ehrlich gesagt war ich ein riesen Fan davon, dass plötzlich alles so einfach ging. Man war vernetzt, konnte sich stets austauschen und konnte mit anderen gemeinsam eine eigene Kommunikationsdynamik entwickeln. Super! man war immer up to date.
    Bis ich eines Tages diese katastrophalen Folgen bemerkt habe.
    Man hatte viele Kontakte im Chatverlauf und da waren sie so selbstverständlich, dass man das eigentliche aus den Augen verloren hat: Das reale Miteinander! Man war gebunden daran, Nachrichten zu beantworten, stets erreichbar zu sein, sodass man gar nicht mehr richtig zur Ruhe gekommen ist. Man machte Sachen aus die, wie du schon erwähnt hast, einfach wieder abgesagt worden. Eer Kontakt war meistens oberflächlich und man hat ständig nur darüber getippt, was man alles hätte machen können, statt es wirklich zu tun. Ich als 26 Jährige hab jetzt auch die Schnauze voll davon. Bin seit kurzer Zeit raus aus dem Zwang und fühle mich verdammt gut dabei! Wenn jemand was braucht, soll er anrufen. Wenn ned, dann wars anscheinend einfach nicht wichtig. Man lernt das Vermissen neu kennen und hat plötzlich viel Zeit für die wichtigen Dinge im Leben. Die realen Treffen und die Leute vor Ort. Mittlerweile wird diese Abstinenz hoch gefeiert und trotzdem sind die Leute wie im Wahn mit diesem WhatsApp beschäftigt.
    Ich war auch sehr anfällig für den Zwang und bin mitgeschwommen, aber jetzt reicht’s. Und wenn Freundschaften dadurch kaputt gehen, na dann waren einfach keine echten.
    In den Sinne, Lob und Anerkennung an alle Verweigerer!
    Grüße aus Bayern 🙂

    Antworten

    • Hallo Jutta, danke für Deinen Bericht über Deine Erfahrungen mit WhatsApp. Ich sehe derzeit bei einer meiner Töchter, dass es ihr genauso geht, wie Du es beschrieben hast: Sie ist ständig am WhatsApp-Nachrichten checken, bis spätabends. Meistens geht es um irgendwelche Treffen mit Freundinnen, die aber in acht von zehn Fällen kurzfristig doch nicht zustandekommen. Ich hoffe sehr, dass sie irgendwann in näherer Zukunft dieselbe Konsequenz daraus zieht wie Du.

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  11. Ich habe seit 2 Stunde whatsapp, weil mich eine Freundin dazu überredet hat.
    Von 2 Menschen, die ich probeweise kontaktiert habe hat keiner geantwortet.
    Auf sms antworten diese beide immer.

    Also verstehe ich nicht, was der Vorteil oder Unterschied zu sms ist.

    Auch die Freundin hat mir nichts darauf erzählt.

    Ich werde es, glaube ich, desinstallieren, denn ich möchte nicht die Tendenz bekommen, auf mein Smartphone ständig zu gucken, ob mich jemand angeschrieben hat.
    Sms, mails und facebook zu checken ist mehr, als genug.
    Ich brauche kein zusätzliches Zeug.

    Ist es eine Geldspar-Frage vielleicht ?

    LG
    Sabine

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    • Hallo Sabine,

      ich denke schon, dass der Siegeszug von WhatsApp vor allem darauf zurückzuführen ist, dass es „nichts kostet“. Und natürlich, dass man sich in Gruppen zusammenschließen kann, was per SMS ja nicht geht. Ansonsten mache ich dieselbe Erfahrung wie Sie: Auf SMS bekomme ich immer schnell eine Antwort. Wahrscheinlich, weil die inzwischen so selten sind, dass sie mehr Aufmerksamkeit erzeugen …

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  12. Verdammt, der Artikel könnte fast von mir sein.
    Ich bin 35 und demnach mit dem Handy großworden.
    Habs bis jetzt ohne Internet und WahtsApp auf dem Handy bzw. Smartphone überlebt.
    Freunde, Bekannte, bucklige Verwandtschaft etc. ich muss euch hiermit leider mitteilen, das wird auch so bleiben.
    Für die anderen da draußen: Weiter so! 🙂

    Grüße
    Jay

    PS: Unglaublich, Smileys funktionieren auch mit einer Tastatur 😉

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    • Sie sind der Beweis: Auch für Digital Natives gibt es ein Leben ohne WhatsApp – hurra!

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  13. Der Artikel hätte auch von mir sein können. Ich bin nicht technikfeindlich, arbeite in einem Softwareunternehmen. Aber die Verhaltensweisen, die Whatsapp unterstützt, will ich nicht annehmen.

    Antworten

    • Ganz meine Meinung: WhatsApp-Verweigerung hat nichts mit Technikfeindlichkeit zu tun!

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  14. Hi, dein Artikel ist sehr zutreffend. Ich bin jetzt seit 5 Wochen ohne WhatsApp und hätte den Messenger schon viel früher vom Smartphone werfen sollen. So merkwürdig das jetzt klingen mag: Ich fühle mich frei. Kein ständig rappelndes Smartphone, keine nervigen Gruppenchat-Nachrichten inclusive Gruppenzwang, der Feierabend ist Feierabend und die Spreu trennt sich in den Kontakten vom Weizen. Wem Anruf oder SMS zu „umständlich“ sind, um sich zu melden, dem kann nicht viel am Kontakt mit mir liegen.
    Ich finde es sehr erholsam nicht mehr unter „Beobachtung“ der zu stehen.
    Mir egal, ob ich für sonderbar, schrullig, technikfeindlich ect. gehalten werde. Diese Ruhe und Freiheit sind es mir wert.

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  15. Hallo Barbara!

    Mir spricht Dein Artikel auch aus der Seele!! Ich bin auf ihn gestoßen, weil ich verzweifelt auf der Suche nach Gleichgesinnten war/bin. Ich hatte noch nie ein Smartphone, möchte auch keines haben und hatte demnach auch noch nie WhatsApp in Gebrauch. Jedoch werde ich zunehmend mit dem vermeintlichen Zwang konfrontiert, es doch haben zu müssen, was ich aber total ablehne. In einer Arbeitsgemeinschaft, in die ich vor kurzem eingetreten bin, wurde mir versucht zu suggerieren, dass nur auf diese Weise eine Kommunikation über die Organisation des gemeinsam genutzten Büros möglich sei, was sich einige Zeit danach als absoluter Schwachsinn herausgestellt hat! Da mein Sohn seit neuestem Fußball in einem Verein spielt, gehören wir dort jetzt zu den Außenseitern, die nicht alles mitbekommen, weil wir nicht bei Whats-App sind. Zuerst hat uns das einen wahnsinnigen Druck gemacht, uns vielleicht doch zuliebe des Kindes umzuorienterien, aber die Kommentare auf Deinen Text hin haben mich darin bestärkt, bei meinem Kurs zu bleiben. Ich denke auch, dass wir alles wirklich Wichtige schon mitbekommen werden. Und mir ist es auch egal, wie der Vorrednerin für altmodisch oder komisch gehalten zu werden, so trennt sich wenigstens schneller die Spreu vom Weizen! 🙂

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    • Hallo Jannine,

      der Druck, WhatsApp zu nutzen, wird tatsächlich gefühlt immer höher. Weil es eben „alle“ haben und so praktisch finden. Dieselben Leute sind dann natürlich zu gestresst, um einem auf anderem Wege etwas mitzuteilen. Oder sie vergessen es schlicht. Ich stelle das bei mir im Sportverein fest, wo ich jede Woche im Training bin, man mir Dinge also einfach sagen könnte. Daran denkt aber niemand, weil alles ausgiebig in der WhatsApp-Gruppe diskutiert wurde und damit ja „jeder“ Bescheid weiß. Na ja, dann ist das halt so und ich bin bei manchen Veranstaltungen eben nicht dabei.
      Ob das für ein Kind durchzuhalten ist, weiß ich nicht. Gerade im Teenageralter gibt es schließlich kaum etwas Schlimmeres, als sich ausgeschlossen zu fühlen.

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  16. Hallo 🙂

    Ich bin 31 und auch kürzlich aus dem Whatsapp-Wahnsinn ausgetreten.

    Ich erlebe es momentan auch als enorme Befreiung, da ich kaum mehr Augen für „echte“ soziale Kontakte oder Unternehmungen hatte.
    Das Smartphone hat mich immer mehr eingenommen – vor allem, sobald es geblinkt hat 😉
    Ich kann es nicht mehr sehen….alle Köpfe geneigt, man stößt auf der Straße aneinander, weil so viele nach unten glotzen, keinen Blick mehr für die reale, schöne Welt und dem Wert einer echten, aufrichtigen Kommunikation oder einem Lächeln zwischen Fremden auf der Straße. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.

    Ich sehe es ähnlich, wie viele, die hier kommentieren:
    Wahre Freunde finden einen Weg, Kontakt aufzunehmen – auch ohne Whatsapp – und vergessen einen nicht! Alles andere ist oberflächliches „Geplänkel“ und vermüllt den Kopf.

    Ja – auch ich wurde nun schon bei Einladungen vergessen. Aber das ist auch kein Grund, deshalb wieder in Whatsapp einzusteigen. Demjenigen scheint es einfach nicht so wichtig gewesen zu sein. 😉

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  17. Hallo zusammen 🙂

    Auch ich bin froh diese Seite durch Zufall mal gefunden zu haben.
    Ich bin Marcel und bin 36 Jahre alt und gehöre auch zu euch 🙂

    Ich habe weder Whatsapp, geschweigedenn ein Smartphone. Ich habe noch nie eines besessen und möchte auch keines haben.

    Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, eckt man damit überall an. Einerseits ist es traurig das man so gar nicht mehr wahrgenommen wird, andererseits bin ich aber auch froh drüber.
    Wenn ich das so sehe was im Alltag abgeht:-(
    Manchmal glaube ich, das ich der einzige Mensch bin der einfach mal in der Gegend rumschaut und die Welt auf sich wirken lässt. Natürlich hat alles Vor und Nachteile. Für mich überwiegen die Vorteile.
    Meine Freundin hat auch ein Smartphone und nutzt auch Whatsapp / weil es halt jeder hat. Jetzt gehört sie zu den Leuten die das ganze „bewusst“ nutzen ohne es zu übertreiben. Was ich da alles so lesen kann reicht mir aber schon.
    Bei meinen Arbeitskollegen und anderen Menschen in meinem Umkreis beäuge ich das immer sehr kritisch. Ich bring es mal auf den Punkt.

    Wenn ich das so alles sehe was da alles gepostet wird…ohjeeeohjeee. Ich würde fast mal sagen das 80% nur Müll ist oder einfach nur irgendwas,damit man sagen kann das man aktiv ist.

    Um ehrlich zu sein, finde ich es auch manchmal echt amüsant. Es wird geschrieben und geschrieben…doch unterm Strich kommt fast nix bei rum. Manchmal sage ich dann schon : Booaaah Leute, telefoniert doch einfach mal und bequatscht das eben. Meistens wäre ich dann angeschaut als wäre telefonieren eine merkwürdige Handlung.

    Es gibt einen Songtext ( Interpret fällt mir grad nicht ein ) Da singt jemand eine Zeile die manchmal treffender nicht sein könnte : Ich bin immer erreichbar und erreiche doch gar nix.

    Ich sehe das beim Smartphone generell teilweise kritisch. Die Dinger nehmen die Leute komplett ein ( die meisten zumindest ).
    Ständig laufen sie mir dem Blick nach unten gerichtet durch die Gegend und sind quasi permanent in “ Rufbereitschaft“. Für mich wäre das nichts. In meinen Augen ist die permanente Erreichbarkeit eher Fluch als Segen und setzt die Menschheit unter Druck. Bei all den ganzen einflüssen geht das „echte“ Leben da draussen mit all seinen Farben, Gerüchen und Geräuschen vollkommen verloren.

    Die meisten Menschen finden mich oder uns sowieso sehr merkwürdig.
    Ich selber habe kein Whatsapp und kein Smartphone. Ich schreibe diesen Text mit einem 13 Jahre alten Laptop. Wir haben weder einen Smart TV, weder eine Alexa, haben kein Netflix, Sky oder dergleichen. Smarthome und sowas haben wir ebenfalls nicht. Social Media Accounts nutzen wir auch nicht wirklich.
    Ich erkenne keinen Sinn darin anderen Menschen mitzuteilen was ich Esse oder wo ich gerade bin.

    Apropro irgendwo sein… Es ist immer sehr amüsant wenn wir Besuch zuhause haben. Witzigerweise wohnen wir in einer relativ unterversorgten Gegend mit teilweise schlechtem Handyempfang und langsamen Internet.

    Zwei meiner Lieblingssätze von unseren Besuchern sind

    1) So ein Mist…ich habe nur E. E bedeutet Edge und steht für langsames mobiles Internet

    2) Also das Internet ist echt nicht besonders hier

    Lange rede kurzer Sinn.

    Ich finde es schade das sich die „Kommunikation“ in diese Richtung entwickelt hat. Viele Sachen bekomme ich später, oder halt gar nicht mit. Das ständige rechtfertigen bin ich ja mittlerweile schon gewohnt.

    Stört mich aber nicht. Ich werde meiner Linie treu bleiben. Ich hoffe nur das auch vorallem die Jüngere Generation irgendwann mal merken wird, wie denen durch Whatsapp und durch Smartphones wertvolle Zeit gestohlen wird.

    So ganz nebenbei hätte ich dafür auch gar keine Zeit mich ständig den ganzen Tag mitteilen zu müssen. Dann würden andere Dinge ja liegen bleiben oder sich verzögern…die Dinge im „echten“ Leben.

    In diesem Sinne

    Liebe Grüße von einem weiteren Im Bunde der Verweigerer 🙂

    PS : Ich vermisse die Zeiten als man sich zum “ Online schreiben “ noch online getroffen hat. Man hat eine Zeit ausgemacht und dann via Messenger geschrieben. Bei Whatsapp weis man nie, ist derjenige daheim, sitzt er irgendwo aufm Klo, oder ist derjenige vll in der Bahn??!!

    Fürchterlich….

    Antworten

    • Hallo Marcel, wie Du siehst, ist unsere Nicht-WhatsApp-Gruppe klein, aber aktiv 🙂 Die Sache mit dem Telefonieren fällt mir auch immer stärker auf: Selbst Erwachsene aus meinem Umfeld, die deutlich über 30 sind, schaffen es nicht mehr, einfache Verabredungen oder Wer-übernimmt-was-Dinge am Telefon oder im persönlichen Gespräch zu klären. Stattdessen wird gefühlt unendlich hin- und hergeschrieben, bis am Ende niemand mehr weiß, was nun ausgemacht wurde. Trotzdem haben die Beteiligten offenbar das Gefühl, WhtasApp wäre für solche Sachen nützlich. Sehr erstaunlich …

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  18. Ich bin 31 und habe auch kein whatsapp (mehr).

    Ich studiere zur Zeit und es ist der absolute Horror, da die jüngere Generation es nicht auf die Reihe bekommt sich vor Ort in der Uni zu besprechen! Dazu kommt noch so eine Art Ungeduld und auch Unfähigkeit mal ein, zwei Tage auf eine Antwort warten zu können. Nach dem Motto „Ich will es jetzt sofort wissen!“.

    Und dann wurde direkt rumgenervt, egal ob man gerade im Kino ist oder einfach kein Handy dabei hat (oft ist auch einfach mein Akku leer). Es wurde so lange angerufen und geschrieben, bis man reagiert hat.

    Auch fragten Leute „nur mal kurz“ Sachen noch nach, teils um unverschämte Zeiten, wie kurz vor 12 Uhr nachts oder Sonntag Abend.
    Und dann, wenn man nicht direkt zurück geschrieben hat, sollte man sich entschuldigen und begründen. „Sorry, ich war im Kino.“ Das finde ich aber absolut bescheuert!

    Keiner von uns ist ein Top Manager oder Arzt auf Bereitschaft. Niemand darf eigentlich diese übertriebende ständige Erreichbarkeit verlangen!
    Ich bin ja kein Mensch auf Freigang, der sich immer melden muss.

    Kapiert aber Niemand, scheinbar, oder sehr wenige.
    Dabei kann mir jeder, sofern es wichtig ist, eine sms oder Email schreiben.
    Ist aber so „umständlich“, weil man dann nicht schnell irgendein kitisches Weihnachtsvideo weiterleiten kann (Mutter) oder die aktuelle Aufgabe vom Prof nochmal tot quatschen kann.

    Die erwarten ein ständiges online sein, weil sie selbst immer online sind, weil sie denken, dass müsse jetzt so sein.

    Ich bin ohne Handy und Internet aufgewachsen (ländlicher Raum) und könnte auch heute noch gut ohne leben. Meine jüngere Freunde dagegen können keine Karten lesen oder sich in der Stadt ohne google maps orientieren.

    Die Kommilitonen können oft keine eigenen Entscheidungen treffen, sind sehr unsicher und frisch aus dem Bachelor (teilweise erst Anfang 20). Sie scheinen es auch gewöhnt zu sein, dass sie 1. alles direkt bekommen, seien es Informationen, Antworten, Filme (online) oder halt Klamotten etc (online) und 2. sie und ihre Meinung sehr wichtig sind, weswegen sie ja auch alles nochmal via whatsapp bequatschen wollen und auch den Anspruch haben, direkt eine Antwort erhalten zu müssen.

    Ach und IN der Uni hängen dann alle übrigens am Handy, shoppen online Klamotten oder schreiben Leuten was sie zum Frühstück hatten usw.

    Mir grault es schon vor den ganzen Gruppenarbeiten… es wurde bereits eine whatsapp Gruppe erstellt, in der scheinbar nur über mich geschrieben wurde, wer ich sei und wie man mich zur Gruppe zufügen könne… Dabei treffen wir uns wöchentlich in der Uni (laut Stundenplan) und hätten da 5 Stunden Zeit alles zu besprechen…

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    • Hallo Mimi,

      bis vor 3 Jahren war ich Lehrbeauftragte an der Hochschule Kempten, da war es zum Schluss ähnlich: Ein größeter Teil meines „Publikums“ hatte das Handy auf dem Tisch liegen oder in der Hand, tippte und wischte laufend darauf herum und meldete sich zwischendrin höchstens, um genau die Frage zu stellen, die ich in den 5 Minuten davor beantwortet hatte.
      Auch was die Unsicherheit der jungen Erwachsenen und das Alles-sofort-haben-Wollen angeht, mache ich ähnliche Beobachtungen. Daran ist aber vermutlich die Eltern-Generation (also meine) nicht ganz unschuldig. Mein Sohn hat mir gestern erzählt, dass ein Mädchen aus demselben Grundkurs täglich während des Unterrichts Nachrichten austauscht – mit seiner Mutter. Klar, für Helicopter-Mum ist WhatsApp ein perfektes Überwachungswerkzeug …

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  19. Ich habe diesen Artikel erst heute gefunden und gelesen. Es beruhigt mich zu wissen, dass es noch genug andere Menschen gibt, die whats app verweigern.
    Ich hatte noch nie ein smartphone und werde mir – solange es geht – auch keines zulegen. Ein einfaches Mobil-Telefon, wie es sie immer noch zu kaufen gibt, mit dem man telefonieren und SMS versenden kann, reicht mir völlig aus.
    Allerdings bemerke ich, dass ich als Nicht-Benutzer von whats apps immer öfter von „Dingen des täglichen Lebens“ ausgeschlossen werde.
    Ein aktuelles Beispiel ist DHL. Da ich meine Pakete nur ungern beim Nachbarn abgeben lasse, nutze ich schon seit Jahren die Paketstation von der Post (DHL). Bisher habe ich meine PIN-Nr., die ich benötige um mein Paket aus der Station zu entnehmen per sms erhalten. Seit kurzem wurde dieser „Service“ von DHL eingestellt und man erhält die nötige PIN-Nr. per email. Aber auch das wird im kommenden Jahr abgeschaltet und man kann dann nur noch mittels einer app von DHL seine PIN-Nr. erhalten.
    Das bedeutet für mich, dass ich künftig nichts mehr bestellen kann was über DHL geliefert wird -–das betrifft sehr viele online-Shops.
    Zweites Beispiel: Vor kurzem telefonierte ich mit einem Handwerker wegen Terminvereinbarung bzw. Kostenvoranschlag und bot ihm an per email ein Foto von der Baustelle zu schicken. Darauf fragte er mich ob ich auch per whats app erreichbar bin. Auf meine email, die ich ihm daraufhin geschickt habe, hat er nie geantwortet.
    Also ich finde es schon fast pervers wenn ich jetzt auch noch mit Handwerkern per whats app kommunizieren muss.

    Ich denke jetzt schon mit Grausen an die Zukunft wenn alles mit apps auch aus der Ferne „geregelt“ wird wie z.B. das Licht in meiner Wohnung automatisch angeht, der smarte Staubsauger selbständig anfängt zu saugen, die Kaffeemaschine zum gewünschten Zeitpunkt los legt usw.
    Obwohl ich whats app oder andere apps nicht benutze habe ich mich gründlich darüber informiert. Den meisten Nutzern von apps ist nicht klar, dass whats app oder apps im Allgemeinen alle Sicherheitslücken haben, die den Zugriff auf verschlüsselte Daten möglich macht.
    Manche Apps sind – ohne Wissen des Benutzers – Spywares. Solche Spywares können Kalendereinträge, Personendaten, sogar Kamera- und Mikrofonzugriff (!) von Hackern außerhalb ermöglichen.
    Auch das Bezahlen an der Supermarktkasse mit dem Handy, das Bezahlen von Rechnungen oder Bankgeschäfte über das smartphone ist alles andere als sicher…
    Das alles sind Gründe weshalb ich weiterhin – solange wie möglich – ein smartphone- und whats-app-Verweigerer bleiben werde.

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    • Hallo Marie, WhatsApp hat sich tatsächlich so ausgebreitet, dass es SMS und E-Mails mehr und mehr verdrängt. Dabei ist es aus Datenschutzsicht eine Katastrophe. Man kann sich wirklich nur wundern, dass die vermeintliche Bequemlichkeit alle anderen Aspekte in den Hintergrund drängt …

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  20. Hallo an alle WhatsApp Verweiger. Was kann WhatsApp was nicht mit z.B. Android Bordmitteln oder Werbefreien Apps (open source) nicht zu bewerkstelligen ist? Mir fällt nichts aber auch gar nichts dazu ein. Kurzum und etwas drastisch ausgedrückt – WhatsApp Nutzer sind entweder zu faul oder zu dämlich ihr mobiles Endgerät sinnvoll zu bedienen. Die Antwort bleibt sich jeder WhatsApp Nutzer selbst schuldig zu welcher Gruppe er gehören will.

    mfG. ein WhatsApp Hasser 😉

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    • Tja, Bequemlichkeit schlägt einfach alle anderen Argumente …

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  21. Vielen Dank für diesen Artikel! Er hat mich sehr darin bestärkt, mich nicht doch bei whats app anzumelden. Ich bin nämlich (mal wieder) ins Wanken gekommen… Ich fange gerade an zu studieren und bin mit 17 zwar eine der jüngsten, allerdings (so scheint es mir bis jetzt) die einzige Person, die kein whats app hat. Gleich in der ersten Woche wurde eine WhatsApp-Gruppe gegründet und ich musste vielen Leuten erklären, warum sie mich zu dieser nicht hinzufügen können und man mich auch sonst nicht auf whats app anschreiben kann. Meine Argumente hat bis jetzt niemand so richtig verstanden. Ich habe nun aber den Entschluss gefasst, mir in dieser Hinsicht auch weiterhin treu zu bleiben. Meine richtigen Freunde schreiben mir trotzdem, auch ohne WhatsApp… Vielleicht hat ja jemand hier Tipps, wie ich anderen möglichst verständlich machen kann, warum ich mich gegen whats app entschieden habe?

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    • Hallo Inga,

      es freut mich sehr, wenn dieser Artikel anderen WhatsApp-Verweigerern den Rücken stärkt 🙂 Ich persönlich erkläre im Gespräch normalerweise nicht, warum ich WhatsApp nicht haben möchte. Ich sage einfach, dass ich kein WhatsApp habe und es auch nicht haben möchte und wir deswegen per E-Mail oder Telefon/SMS Kontakt halten können.

      Zum einen finde ich nämlich nicht, dass ich mich rechtfertigen muss, wenn ich eine App nicht haben will. Zum anderen habe ich festgestellt, dass der typische WhatsApp-Nutzer sich angegriffen fühlt und pikiert bis aggressiv reagiert, wenn ich erkläre, dass aus meiner Sicht WhatsApp ein unzulängliches Kommunikationsmittel ist, das noch dazu stresst und nervt und datenschutzmäßig mehr als fragwürdig ist …

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  22. Hallo Barbara,

    Ich habe vor ca. 3 Monaten einen innerlichen Drang verspürt WhatsApp verlassen zu wollen, und es heute auch getan.

    Für alle die sich hier später noch verrieren werden kann ich nur raten euch niemals zu Rechtfertigen, es gibt unmengen an Argumenten WhatsApp bzw. „Social Media“ Platformen zu löschen.

    Ich hab diese in erster Linie für mich selbst erstellt gehabt doch vielleicht helfen sie ja auch noch anderen ihre Gedanken zu strukturieren und den eingeschlagenen Weg für sich als den Richtigen zu sehen.

    01. Entschleunigung des Tages / Lebens.

    02. Kein Gefühl mehr was zu verpassen (FOMO / Fear of missing out)

    03. Keine Aufmerksamkeitsunterbrechungen, dadurch langsame Schritt für Schritt Erlernung sich wieder fokussieren zu können.

    04. Konzentrationssteigerung

    05. Level der Kommunikation miteinander wird wieder angehoben
    (Echte, reale Kommunikation steht wieder im Vordergrund)

    06. Freundschaften werden wieder gepflegter

    07. Zeit und Energie Gewinn.

    08. Verantwortungsbewusstsein für sich und die Freundschaften wird gestärkt.
    (u.a. Termineinhaltungen)

    09. Ansporn der Eigeninitiative.
    Denn völlige Vernetzung entwickelt den Trugschluss von echter Anteilnahme an anderen Leben. Ein reales miteinander ist nicht mehr „nötig“.

    10. Bewusste und unbewusste Aufmerksamkeit auf das hier und jetzt wird wieder vorrangig.

    11. Echte Freunde werden sich durchsetzen, „bekannte“ werden verschwinden.

    12. Negative Verhaltensweisen und Denkmuster wie Kontrolle, Unverständnis,
    Ungeduld, werden wieder abgebaut.

    13. Unbewusstes Suchtverhalten wird abgestellt.
    (Schlagwort, immer wieder aufs Handy schauen ob es was Neues gibt)
    Denn Gewohnheitserwartung für neue Stimulation (Nachrichten, Bilder, Videos)
    setzen einen Sucht Mechanismus in Gang in Form von Dopamin Ausschüttungen, siehe auch an der Form der Funktionsweise von Facebook, Instagram, Twitter)

    14. Druck und Stress u.a. hervorgerufen durch falsche Erwartungen an die permanente Erreichbarkeit und Vernetzung werden wieder zur natürlichen innerlichen Ruhe.

    15. Das Führen von realen Unterhaltungen und Vereinbarungen wird wieder angelernt.
    Denn durch die Online Kommunikation verlernen die Menschen ein Gespräch
    „am Leben zu halten“ bzw. dieses überhaupt führen zu können (Schlagwort, Oberflächlich)

    16. Aufbau des Verantwortungsbewusstsein für seine Wörter
    Online denkt man weniger bis gar nicht darüber nach wie das gesagte bei dem anderen ankommt und was es hervorruft. (Schlagwort, geringe Empathie Schwelle)

    17. Aufbau eines selbstbewussten Starken, autarken Charakters, ohne Input von außen zb. durch „Likes“ oder andere zu erwartende positiven Kommentare über sich.
    Denn Selbstverherrlichung und zur Schaustellung von sich selbst
    (zb. durch Profilbilder, Selfies, Statusen) führt erwiesenermaßen zum Narzissmus, Egoismus und einer nach Bestätigung lechzenden schwachen Persönlichkeit.
    (Schlagwort, das junge dumme blonde Mädchen von damals aus der Klasse die nur durch ihr Äußeres immer auffallen konnte / wollte, heute mit Social Media nichts leichter als das.)

    Es gibt bestimmt noch viel mehr und ich wäre froh darüber wenn dieser „Thread“ hier nicht aussterben würde, damit andere die diesen durch google finden, sich nicht alleine mit Ihrer Entscheidung fühlen.

    Mit freundlichen Grüßen an alle Selbst Denkenden 😉

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  23. Hallo,
    ich selbst habe WhatsApp in der Anfangsphase auch genutzt und dann schnell gemerkt daß das nur nervt. Ergo wieder deinstalliert brauch ich nicht. In der Familie und im Bekanntenkreis habe ich deswegen nur Unverständnis geerntet. Ist mir egal, in sozialen Netzwerken war ich noch nie angemeldet. Ich halte nicht s davon alles und jedes jedem ungefragt mitzuteilen obwohl der das gar nicht wissen will. Völliger Schwachsinn. Wir leben anscheinend mittlerweile in einer Welt der digitalen Massenverblödung und da mache ich nicht mit. Ich habe letzte Woche mein smartphone verkauft und mein altes Nokia aus der Schublade geholt das reicht aus wenn ich unterwegs bin ansonsten ist das Handy ausgeschaltet. Meine Mails lese ich zuhause am Laptop 🤗

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  24. Hallo,

    na das nenn ich mal Einsatz 🙂

    Bei mir ist es ähnlich..einziger Unterschied ist, das ich noch nie ein Smartphone besessen habe 🙂

    Nutze die Neuauflage vom Nokia 3310. Mein Absolutes Highlight –> Es hat sogar eine Taschenlampenfunktion 😀

    LG Marcel

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  25. Vorgestern habe ich es getan. Ich habe den wichtigsten Kontakten geschrieben, dass ich ab jetzt nicht mehr per WhatsApp erreichbar bin. SMS, Fax ;), Anruf, Brief oder persönliche Treffen.
    Wie schwer mir das gefallen ist… Dieser Gedanke, etwas zu verpassen, Freunde zu verlieren und ausgeschlossen zu sein. Aber mein Verstand sagt mir, dass wahre Freunde sich nicht entfernen, weil ich kein WhatsApp mehr habe. Ich werde bestimmt einige Termine verpassen, weil man mich vergisst oder vielleicht auch aus Trotz. Schließlich hab ich ja selber Schuld. Aber trotzdem möchte ich mich auf dieses Experiment einlassen, um wieder mehr zur Ruhe zu kommen. WhatsApp „bewusst“ nutzen ist mir leider nicht gelungen. Ich freue mich auf Telefonate, Briefe und Treffen und es motiviert mich auch wieder in echten Kontakt zu gehen, denn ich habe keine andere Möglichkeit. Und schnell werde ich auch sehen, welche Kontakte bleiben und welche nicht. Eine Freundin sagte gestern am Telefon, dass sie es sehr schade findet, da sie im Familienstress nicht gerne telefoniert. Sie wird ständig unterbrochen und ist abends zu kaputt. Übrigens war das auch noch vor Kurzem meine Überzeugung. Ich werde ihr die nächsten Tage einen Brief schicken. Das hat für mich viel mehr Qualität als WhatsApp. Und wenn das auch nicht geht, dann pausieren wir oder vielleicht ist es auch an der Zeit, dass sich die Wege trennen? Heutzutage bleibt man irgendwie immer in Kontakt auch wenn eigentlich gar kein wirklicher Kontakt mehr besteht. Dadurch habe ich einen so großen Freundeskreis, dem ich überhaupt nicht mehr gerecht werden kann. Ich habe schon lange überlegt, was ich tun kann: weniger Kontakte, mehr Freunde.
    FB und Insta zu löschen fiel mir gar nicht so schwer. Übrigens habe ich alles komplett gelöscht und nicht pausiert. Das musste ich auch mit sehr vielen Klicks bestätigen. Bist du dir wirklich sicher, ganz zu löschen? 😂 JA

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    • Hallo Hanna,
      bitte entschuldigen Sie das späte Freischalten, aber ich habe über Weihnachten eine Blog- und Social-Media-Pause gemacht. Dafür habe ich viel Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbracht und es sehr genossen 🙂 Ich drücke die Daumen, dass das bei Ihnen auch klappt. Gerade bei Freundinnen, die (wie ich) sehr viel zu tun haben, hat es sich für mich bewährt, feste Zeiten auszumachen, zu denen wir uns treffen. Mit einer Freundin bin ich beispielsweise jeden Mittwochnachmittag für eine Stunde in einem Café am Ort verabredet (früher waren unsere Kinder in der Zwischenzeit im Kinderchor). Das läuft völlig automatisiert; nur wenn eine von uns ausnahmsweise nicht kommen kann, meldet sie sich per E-Mail oder Telefon ab. Das klappt schon seit Jahren bestens. Vielleicht wäre das auch ein Modell für Sie und die gestresste Freundin?

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  26. Hallo, ich bin heute auf die Seite und den Beitrag hier gestoßen und muss an der Stelle sagen, dass ich echt froh bin das es noch mehr bzw. immer noch Menschen wie mich gibt, die kein Whatsapp haben.

    Ich selbst bin Mitte 30 und hatte nie Whatsapp und werde es aus Überzeugung auch nie haben wollen, egal wie sehr ich mich bzw. Andere mich ausgrenzen oder für einen Beitritt bei Whatsapp argumentieren.

    Oft wird ja gesagt dass wenn ich Whatsapp hätte, es ja auch ausmachen könnte bzw. das Handy / Smartphone, wenn mich die Nachrichten oder der Messenger an sich mal nerven… das funktioniert jedoch nur in der Theorie… die Ratgeber werden es wahrscheinlich selbst noch nicht über das Herz gebracht haben, diese Maßnahme zu ergreifen… zu groß ist die Sucht und die Angst etwas verpassen zu können… das ist doch das selbe wie auf Facebook.

    Ich habe vor rund einem halben Jahr meinen Facebookaccount gelöscht… nach dem Löschbuttonbetätigung gab es glaube noch eine 4 wöchtigen Zeitraum wo ich die Löschung rückgängig hätte machen können… diese lange Übergangszeit kommt nicht von ungefähr… Viele Löschwillige bekommen in der Zeit arge Entzugserscheinungen und sollen vom entgültigen Löschen deshalb abgehalten werden.

    Ich hatte in der Zeit 4-5x das Bedürfniss mich einloggen zu wollen… widerstand aber und war dann richtig glücklich als diese „Übergangszeit“ dann vorbei und der Account weg war (und immer noch ist). Vor dem Löschen habe ich sämtlichen Kontakte meine Handynr. und Emailadresse gegeben. von ehemals 45 Kontakten habe ich jetzt mit nur noch Zweien Kontakt, die Anderen… aus den Augen aus dem Sinn. Ja es ist Facebook und nicht Whatsapp… das Prinzip ist aber das Gleiche und die Denkensweise der Menschen auch.

    An Jeder Ecke wird für mehr Toleranz für gleichgeschlechtliche Gemeinschaften, Einwanderer, Andersdenkende geworben… das alles begrüße ich sehr. Im Umkehrschluss aber lebt man die Toleranz aber untereinander in unserer Gesellschaft aber nicht aktiv und konsequent, sonst würden Menschen die kein Whatsapp und Co haben doch nicht so aktiv ausgegrenzt werden.

    Ist das nicht auch eine Art von soften / verharmloster Alltagsrassismus von Whatsapp Nutzern gegenüber „Verweigerern“ wenn Diese aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt werden?

    So hat es bei der Entstehung des Nationalsozialismus doch auch angefangen… es wurde erst ein Feindbild (Juden etc.) geschaffen, dann wurden Diese ausgegrenzt und dann wurde alles was nicht konform war oder sich nicht unterordnen wollte auf irgendeiner Art beseitigt.

    So schlimm wie damals ist das noch nicht, dieses Beklemmtheitsgefühl ist aber das Selbe und Allgegenwärtig. Es klingt sehr überspitzt, wenn man aber mal länger drüber nachdenkt, versteht man aber sicherlich wie ich das meine.

    Die Hemmschwelle zur Ausgrenzung Anderer sinkt immer weiter und die Gesellschaft verroht, wegen bspw. Socialmedia, Whatsapp und Co.

    Ich sage NEIN zu diesen Dingen.

    Ich bin froh nach 4 Jahren Facebook mich diesem Zwang zwecks der Nutzung nicht mehr unterwerfen zu müssen. Mir reicht mein Kartenhandy und das Internet als Informationsplattform. Gegen Technik und Fortschritt habe ich nichts, wenn das Genutzte sinnvoll eingesetzt und der Mensch als Wesen dadurch nicht negativ beeinflusst wird.

    Bleibt euren Prinzipien treu denn nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

    Live long and prosper, lebe lang und in Frieden… wie die Vulkanier sagen.

    Sollten hier Star Trek Fans unter uns sein, bitte melden. =)

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  27. Hi,
    als erstes: ich bin 14. Und ich finde es großartig, dass es WhatsApp Verweigerer wie euch alle gibt. Bei mir an der Schule schreiben selbst Lehrer in den Jahrgangschat wichtige Sachen… Oft fühle ich mich echt ausgegrenzt, aber Artikel wie diesen hier helfen mir, dagegen zu halten. Und auch meine Eltern unterstützen mich, ich darf mit ihrer Erlaubnis sagen „Meine Eltern erlauben kein WhatsApp“. Und auch wenn ich nur zwei Nummern von Leuten aus meinem Jahrgang habe und mich oft sehr alleine fühle: für mich lohnt es sich schon einfach nur als Protest gegen die ganzen Handywischer da draußen. Und manchmal ist es auch lustig zu sehen, wie alle mit ihren Handys durch die Gegend rennen :). Und ich feiere auch die Gesichter, wenn ich sage, nein, ich war nicht beim Sport letzte Woche, woher sollte ich wissen, dass es doch stattfindet? Naja.
    LG, und euch einen schönen Tag!

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    • Respekt – als Teenager ist es sicher noch viel schwerer, dem Druck zu widerstehen …

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  28. Liebe Whatsapp-Verweigerer,
    ich bin froh, nicht allein zu sein. Ich bin 40 und habe 7 Kinder in Alter von 1 bis 15.
    Unsere größte Tochter ist froh, kein Whatsapp zu haben und vermisst es auch nicht. Meistens telefoniert sie noch abends mit ihrer Freundin (außer zur Zeit, da sich die beiden verkracht haben), und alles andere lässt sich gut per SMS regeln.
    Tochter 2 (14) hat es da schon schwieriger mit ihren Eltern, da alle ihre Freundinnen Whatsapp haben. Als Kompromiss darf sie sich den Signal-Messenger aufs Handy machen, von dem ich hoffe, dass er sicherer ist.
    Ich nutze auch Signal, aber nur sporadisch, meistens um der Familie mal ein Bild zu schicken. Wenn ich unterwegs bin, habe ich zwar das Smartphone dabei, aber zuhause muss ich es meistens suchen. Da bin ich mit Festnetz erreichbar.
    Ich finde dieses ständige Erreichbarsein fürchterlich.
    Und es ist tatsächlich ruhiger. Früher fragte man mich jedes Jahr nach Kuchen für den Kuchenbasar in der Schule. In Zeiten von Whatsapp-Gruppen finden sich andere. Es ergeben sich trotzdem Gelegenheiten zu helfen, wie heute beim Elternabend, wo ich mich spontan für übermorgen zum Helfen in der Schule gemeldet habe. Selbst mein Mann, der selbständiger Handwerker ist, nutzt nur Telefon, SMS und Email. Der hat garkeine Messenger oder Accounts auf sozialen Medien, nur eine einfache Website mit den Kontaktdaten. Trotzdem hat er gut zu tun (manchmal auch zu gut 😉 )
    Es geht also auch ohne. Wir leben in einem großen Dorf (3500 Einwohner), da kann man zur Not auch maldas Informationen Überbringen und einen Spaziergang verknüpfen. Ganz persönlich. Funktioniert. Hab ich schon ausprobiert.

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    • Hallo Annegret,
      das ist ein gutes Beispiel: Auch als Selbstständige/r braucht man kein WhatsApp, denn es gibt genügend andere Wege der Kontaktaufnahme. Und ein Handwerker, der bei der Arbeit laufend seine Nachrichten checken muss, käme wohl kaum besonders weit.
      Ich habe meiner Ältesten (sie ist 21) gestern übrigens eine SMS geschickt, weil sie gerade Blockschule hat. Sie rief dann zurück, weil sie es schöner fand, zu telefonieren …

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  29. Ich habe auch weder Facebook noch Whats App und kann problemlos überleben. Mittlerweile ist das ja schon zu einer Art Zwang geworden, da greift man sich nur an den Kopf. Als ob es keine anderen Möglichkeiten gibt miteinander zu kommunizieren.

    Ich bin auch schon oft deswegen ausgegrenzt worden. Ist mir aber egal und zeigt eigentlich nur wie obrflächlich und verdummt die Menschheit geworden ist.

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  30. Der Artikel ist zwar vielleicht etwas älter, aber inhaltlich immer noch sehr aktuell, vermutlich aktueller denn je.
    Ich würde mich selbst nicht einmal als WhatsApp-Verweigerer bezeichnen – ich brauche es halt einfach nicht. Ja, ich hatte es schon einmal installiert, aber nach ein paar Monaten habe ich es entnervt wieder deinstalliert. 99% der Nachrichten waren einfach unwichtig, daher konnte man das Lesen dieser Nachrichten getrost als Zeitverschwendung betrachten. Ohne WhatsApp ist man teilweise etwas abgekapselt von der Welt. Man bekommt nicht mehr alles mit (also eben nicht mehr jede noch so unwichtige Kleinigkeit). Aber das muß man eben aushalten. Und ganz ehrlich, das lässt sich gut aushalten. Wenn es wirklich mal eine wichtige Nachricht geben sollte, dann erinnern sich die Leute doch noch daran, daß es Festnetztelefone und E-Mail gibt.
    Ich bin 41 Jahre alt, Softwareentwickler, und muß mir oft anhören, daß ich für einen Informatiker doch recht technikfeindlich sei, gerade weil ich kein WhatsApp habe. Mein nächster Schritt wird sein mein Smartphone durch ein normales Klapphandy zu ersetzen (sobald mein Smartphone-Vertrag ausgelaufen ist), was die Annahme, daß ich technikfeindlich sei, nur noch verstärkt hat. Aber das hat eher praktische Gründe, ich finde Smartphones viel zu groß und unhandlich. Das mobile Internet nutze ich sowieso so gut wie gar nicht, daher hat sich das Thema Smartphone generell für mich erledigt. Wie gesagt, ich bin Softwareentwickler, ich bin tagtäglich den neuesten Technologien ausgesetzt, daher habe ich es in meiner Freizeit gerne etwas „einfacher“. Ich bin auch schon lange nicht mehr auf Facebook, Xing, Stayfriends oder sonstigen sozialen Netzwerken zu finden. Ja, ich gebe es zu, früher war ich quasi überall aktiv. Aber vor circa sechs Jahren fragte ich mich, was mir das überhaupt bringt, kam dann auf den Schluß, daß es eine totale Zeitverschwendung ist und habe mich eben abgemeldet. Entzugserscheinungen? Nicht wirklich. Die ersten drei Wochen waren zwar etwas ungewohnt, aber danach war es irgendwie Normalität abends nach der Arbeit nicht mehr online zu gehen und dem Rechner fernzubleiben. Mit dem Smartphone bin ich sowieso kaum online, sobald ich nach Hause komme, wird es auf den sogenannten „Smartphone-Parkplatz“ gelegt. Mir war das auch schon immer viel zu doof mit meinen Fingern auf so einem kleinen Display herumzutippen, ich bin eher der Tastatur-und-Maus-Typ.
    Bei meinen Freunden stoße ich aufgrund meiner WhatsApp-Abstinenz doch etwas auf Unverständnis. Die Begründung: Da wäre es doch sooo einfach mal in einem Gruppenchat einen Termin für ein Treffen zu organisieren. Meine Antwort: Es wäre doch sooo einfach eine Rund-Mail an alle Beteiligten zu schreiben, da sind dann genauso alle informiert. Das hat schon in den frühen 2000er Jahren prima funktioniert. Die Älteren unter uns werden sich erinnern: Da gab es kein WhatsApp. Dafür ICQ. Aber das nutzt ja heute vermutlich auch kaum noch jemand…
    Zwei meiner Freunde dachten zwischenzeitlich auch schon, daß mir etwas zugestoßen sei. Kein WhatsApp, auf dem Smartphone war ich telefonisch auch nicht erreichbar. Ganz dumme Geschichte, ich habe nämlich in meinen vier Wänden keinen Handyempfang, da ich doch etwas auf dem Land lebe. Auf die Idee einfach eine E-Mail zu schreiben oder mich auf dem Festnetz anzurufen, kamen die beiden erst mal nicht. Aber wie schon weiter oben erwähnt, manchmal fällt den Leuten doch wieder ein, daß es noch Festnetztelefone gibt. Und siehe da, es hat funktioniert: Es klingelte, ich ging ran, und schon war der Kontakt hergestellt. Ganz einfach.
    Ich sehe es auch ganz gelöst, ob ich abgekapselt bin oder nicht. Freunde, die mich wirklich erreichen wollen, können mich erreichen (und haben mich auch schon erreicht). Und den anderen scheint es dann wohl nicht so wichtig zu sein. Für mich ist das jedenfalls kein Grund mich diesem „WhatsApp-Zwang“ zu unterwerfen. Und meine wirklichen Freunde haben es auch schon lange akzeptiert.

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    • Ja, ich denke auch, dass das Thema nach wie vor aktuell ist (ich habe auch nach wie vor kein WhatsApp). Meine Freunde haben inzwischen auch mehrheitlich akzeptiert, dass ich halt schrullig bin und schreiben mir bei Bedarf E-Mails …

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  31. Moin,
    ich habe lange und intensiv WhatsApp genutzt. Seit Anfang 2020 unterstützt WhatsApp kein Windows mehr, deshalb bin ich frühzeitig auf iOS umgestiegen. Als Techniker bin ich mehr an Funktionalität als an bunten Bildchen interessiert, deshalb wechsele ich zurück.
    Die meisten meiner Freunde kenne ich aus einer Zeit ohne WhatsApp, und ich werde auch weiterhin den Kontakt zu meinen Mitmenschen aufrechthalten.
    Sich selbst abzugrenzen bedeutet nicht Isolation, sondern schärft die Kontur!
    Ich wünsche dabei allen viel Erfolg!
    Gruß
    Christian

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  32. @Flo
    Ich sehe das ähnlich wie Du. Viele Jahre besass ich nicht mal ein Handy, geschweige ein Smartphone. Bis ich mich dummerweise vor einenhalb Jahren dazu überreden liess, mir doch endlich eins anzuschaffen, da sich immer mehr Leute beschwerten, ich sei nicht erreichbar.
    Hallo? Meine Festnetznummer/Adresse steht im Telefonbuch, und Email hab ich auch!
    Ich hatte dann vor etwa einem halben Jahr einfach nur noch die Schnauze voll, mit einem Iphone konnte ich nicht umgehen (Ja, dafür bin ich zu blöd!), also hatte ich es abgeschafft. Bei Facebook habe ich auch meinen Account gelöscht. Man hat doch erheblich mehr Zeit und Ruhe, wenn man sich vom ganzen Social-Media-Rummel fernhält.
    Ich habe mir kürzlich ein ganz einfaches Nokia 105 angeschafft, mit nur zwei Funktionen: Telefon und SMS. Reicht doch. Passt in jede Hosentasche, und robust sind die Dinger auch noch (Sturz aus 1m unbeschadet überstanden). Kostenpunkt: Unter 25 Euronen.
    Ich habs immer in meiner Jackentasche, wenn ich gerade unterwegs bin. SMS werden nur abends abgecheckt. Und noch was: Richtige Freunde halten sich auch an Absprachen!
    Ichbin auch Informatiker und werde täglich mit neuen Technologien konfrontiert. Da möchte ich doch wenigstens in meiner Freizeit meine Ruhe haben.
    Oder mit Kumpels ein Bier trinken gehen. Da reicht eine SMS „Lust aufn Bier? Um X Uhr in Kneipe Y?“ und man sieht sich. Und zwar pünktlich.

    Und wenn ich mit dem Fahrrad auf Tour bin, das geht noch ganz klassisch mit richtiger Landkarte. Nix GPS & Co.

    Ja, viele Leute halten mich auch für einen schrulligen Kauz. Und? Dafür habe ich aber weniger verschwendete Lebenszeit, und kann die Welt um mich herum mit all meinen Sinnen wahrnehmen. Die Natur hat es für unsere Augen nicht vorgesehen, dass wir ständig auf Displays starren. Und unsere Ohren sind auch nicht dafür gemacht, einer Dauerberieselung von Musik per Kopfhörer am Handy ausgesetzt zu sein.

    Ich brauche nicht mal Fernsehen, wenn ich mich in ein Café setze, und die Leute und das Geschehen um mich herum beobachte, das ist Fernsehen genug. Und das noch 1000x unterhaltsamer :-))

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  33. @ alex
    Den letzten Satz kann ich nur bestätigen. Besonders unterhaltsam ist es die Leute im Café oder im Zug zu beobachten wie sie permanent auf ihr Handy glotzen 🙂

    Ich habe zwar ein Smartphone aber ein völlig veraltetes Steinzeitmodell (Samsung Galaxy Star S5280) was weder GPS noch UMTS-fähig ist. Schon allein deshalb hat sich surfen unterwegs erledigt zumal auch der Bildschirm dafür schlicht zu klein ist. Ich habe das Gerät inzwischen auch gerootet und allen unnötigen Mist runter gehauen weil ich primär eh nur Telefon und SMS und hin und wieder die Fotoanzeige nutze. Letzteres ist für mich zumindest ganz praktisch, ich habe mir die Fahrpläne aller Haltestellen, die ich regelmäßig nutze runter geladen und in Bilder umgewandelt und drauf geladen. So kann ich unterwegs jederzeit schauen wann der nächste Bus oder die nächste Bahn fährt ohne mit einer App online gehen zu müssen. Außerdem ist das Gerät sehr klein, kaum größer als ein Tastenhandy und der Akku ist wechselbar.

    Ich besitze allerdings auch noch zwei gute alte Nokia Tastenhandys, die nutze ich hin und wieder auch.

    Kürzlich hatte ich mal wieder eine WhatsApp-Diskussion mit meiner Freundin. Sie meinte (wie schon so oft) das sie es hat, weil es ja jeder in der Familie hat. Darauf antworte ich dann immer, das es vor 20 Jahren doch auch ohne ging 🙂

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  34. Ich finde den Betrag gut und bin auch gerade dabei mich von WhatsApp zu verabschieden.

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  35. Hallo Barbara und alle anderen die in der realen Welt leben.
    Super, dass es „Google“ gibt und ich diese Site gefunden habe. Ich dachte schon, dass ich der einzig Überlebender bin in diesem Universum der dieses Whatsapp nicht nutzt. Für viele ist man einfach „tod“, aus dem Leben gelöscht, weil man ja „unerreichbar“ ist. Puh….. Auch für Infos, die wegen Corona, die von der Schule „verteilt“ werden in diesen tollen Elterngruppen, bin ich nun außen vor und bekomme nicht mit wann die Kids (bzw mein Sohn) Unterricht haben, wie es weiter geht usw. Auf mein Netbook (ich habe übrigens kein Smartphone, sondern nutze ein Nokia 3310 um erreichbar zu sein), habe ich tatsächlich ein Mail-Programm wenn es nur schriftlich gehen sollte. Auch kann man mit meinem „Telefon“ SMS empfangen und telefonieren. Nunja, dass Smartphone dominiert in allen Bereichen, selbst nehmen es manche mit ins Bett und müssen vor dem Sex noch einmal erst „wichtige“ Nachrichten lesen. Egal, ich lebe in der realen Welt und wenn ich für andere nicht „mehr am leben bin“ ist es so. Menschen mit Herz sind wohl, dank Whatsapp (überhaupt alles von dem Zuckerjungen), ausgestorben. Wünsche euch alles Gute und bleibt Gesund. lg Andy

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    • Ja, die Corona-Pandemie hat WhatsApp vermutlich einen weiteren Schub beschert. Die Nutzung gerade durch Lehrer/Schulen finde ich aber sowohl aus Datenschutzgründen als auch pädagogisch sehr bedenklich. Denn damit wird der Druck auf Kinder und Eltern nochmals erhöht, WhatsApp einfach haben zu „müssen“.

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  36. Das habe ich auch schon festgestellt. Ich bin quasi der Einzige, der nicht mit Kopfhörer und Handy in der Hand rumläuft. Als ich vor kurzem noch im Homeoffice war, zogen meine Mitarbeiter schon ein schiefes Gesicht, als sie erfuhren, dass ich gar kein Smartphone habe, ich könne dann nicht mal so eben von unterwegs online kommen, wenn Team-Gespräche anstehen.
    Und! Reicht es denn nicht mehr, wenn ich zuhause am PC zu festgelegten Zeiten erscheine?
    Meine Freizeit ist mir heilig, denn ich trenne strikt Beruf und Freizeit. Müsste ich ständig auf Abruf bereit sein, dann bitteschön erwarte ich auch eine adäquate Bezahlung! Es kann nicht sein, dass mein Beruf auch meine Freizeit unterwandert!
    Es gibt schon genug Leute, deren Freizeit von der ständigen Bereitschaft vereinahmt worden ist. Kein Wunder, dass alle so gestresst sind und am Limit pfeifen. Man ist nicht mehr Mensch, man ist nur noch eine Maschine, welche funktionieren muss. Die Folgen davon sehen wir jeden Tag. Und die mediale Reizüberflutung tut ihr Übriges noch dazu.
    Aber ohne mich. Den Teufel werde ich tun, mich zum Sklaven von Whatsapp, TV, Facebook &Co machen zu lassen!

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  37. Hallo Barbara!
    Ich benutze WhatsApp seit drei Jahren, allerdings sehr bewusst ausschließlich für Kurznachrichten. Meine medialen Kommunikationsmittel sind e-mail und das gute alte Telefon, vorzugsweise Festnetz und der persönliche Brief. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich außen vor bin, seitdem ich mich aus verschiedenen Gruppen abgemeldet habe. Die Abmeldung aus der Familiengruppe ist mir richtig übel genommen worden: ..“selbst schuld, wenn du nichts mitkriegst!“ Ich habe mich sehr gründlich mit meinem inneren Widerstand auseinandergesetzt und bin u.a. zu dem Ergebnis gekommen, dass WhatsApp nichts tut für mein Bedürfnis nach einem befriedigenden Austausch miteinander. Als Teilnehmerin einer Gruppe weiß ich nicht, bin ich gemeint, will man wirklich meine Meinung lesen? Wenn das so wäre, könnte man mich bewusst ansprechen. Ich möchte gemeint sein, ich möchte spüren, dass es dem anderen wichtig ist, mit mir zu kommunizieren. Mit WhatsApp schafft man es, Menschen „anzusprechen“, ohne an sie zu denken, eben nur weil sie in einer Gruppe sind. Je mehr gewhatsappt wird, desto oberflächlicher wird der Kontakt. Ich halte dagegen und fühle mich wohl dabei!

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    • Hallo Renate, das mit den Familiengruppen scheint bei vielen Leuten schwierig zu sein. Aus dem Freundeskreis bekomme ich immer wieder Vorfälle erzählt, bei denen man sich per WhatsApp in die Wolle gekriegt hat. Wenn sich dann jemand aus der Gruppe abmeldet, fassen die anderen das quasi als Beleidigung auf. Dabei sind Familienkontakte meist schon ohne WhatsApp nicht immer einfach …

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  38. Hallo, auch ich habe nach 3 Jahren heute meinen Whatsapp Account gelöscht.
    Whatsapp kann verbinden, aber auch trennen.
    Inzwischen wird schon innerhalb der Familie über Whatsapp gestritten. Meine erwachsenen Töchter haben einen hohen Erwartungsdruck an/in meine Rolle der Oma (54, 3 Enkelkinder) und ich versuche somit die stetige Erreichbarkeit ein wenig zu dämpfen. Vorteil ist, dass sie 1 Stunde Fahrt von hier entfernt wohnen.
    Noch schwieriger ist das Dating, denn der Kontrollmechanismus ist sehr hoch und ohne Whatsapp wäre mir so manche extrem schmerzhafte Erfahrung erspart geblieben.
    Wer etwas von mir möchte erreicht mich in Zukunft wieder über sms, Handy, Festnetz oder EMail. Wenn das nicht passiert, kann es nicht so wichtig sein.

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    • Hallo Susanne, das sehe ich auch so: Wer mich wirklich erreichen will, kann es auch ohne WhatsApp. Und ich will gar nicht ständig erreichbar sein …

      Antworten

  39. Ich will nicht ständig erreichbar und verfügbar sein. Man kann mir eine Karte oder einen Brief oer Post schicken, mich über das Festnetz oder auf dem Handy anrufen, mir eine Nachricht auf dem AB oder der Mailbox hinterlassen oder mir eine SMS schicken. Ich finde, das reicht völlig. Diese permanente Verfügbarkeit setzt nur unnötig zusätzlich unter Druck und stresst ungemein. Dazu kommt, dass nichts ein persönliches Gespräch ersetzen kann.

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  40. Hallo,
    ich habe diese Seite entdeckt und kann den vielen Kommentaren nur zustimmen.
    Ich habe eine Woche kein Internet am Handy angemacht – wie befreiend das ist!
    Ich surfe sonst schon mal ganz gerne mit dem Handy rum, wenn ich zB eine kurze Strecke mit den Öffentlichen fahre (aber ich bevorzuge Druckerzeugnisse). Aber das dabei jedes mal die neuen Nachrichten von dieser App aufblinken, nervt mich dann extrem und ich kann mich schlecht konzentrieren.
    Im Grunde genommen braucht das niemand. Persönliche Treffen stehen über allem, aber sind natürlich nicht mit allen möglich. Es gibt SMS und Anrufe, um Sachen zu klären. Es gibt auch die EMail, um Bilder zu verschicken, als Ersatz für Gruppen-Chats um etwas mit mehreren Leuten zu klären und auch für Bekannte aus dem Ausland, wenn ein Telefonat zu teuer ist. Sprachnachrichten werden durch Mailbox-Ansagen ersetzt oder per S – SMS verschickt ( wobei Sprachnachrichten bei WhatsApp sowieso das Sinnloseste und Nervigste sind ).
    Im Grunde stimmt mir fast jeder zu mit diesen Ansichten, aber viele haben irgendwie das Gefühl, dass sie sich abkapseln, wenn sie WhatsApp nicht nutzen. Blödsinn Leute, es ist nur eine App!! Es wäre ja genauso bescheuert, wenn einer zB sagt: „hey du, du bist ja gar nicht mehr auf der tinder-app zu erreichen? lebst du noch???“ oder was weiß ich , was es noch für zig andere Apps gibt zur Kommunikation.

    Ich habe nicht mehr den Druck von allen die unwichtigste Kleinigkeit mitzubekommen. Es gibt Menschen, die schreiben jeden Tag in eine Gruppe, was sie tun. Aufmerksamheitserhaschend wie ein kleines Kind…. Und wenn man selbst nie was schreibt, denkt man schon daran, was die anderen wohl denken, warum man nichts schreibt. Also bewegt man sich doch ab und zu dazu, einen Smiley zu schreiben. Wozu das Ganze? Stress pur…
    Noch dazu ist es eine psychische Belastung, wenn ein Mitglied des Familienchats gerne andere kontrolliert und narzisstisch veranlagt ist – ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie oft mich diese Person nervt und was es für eine Belastung ist, von dieser Person täglich unnwichtige Nachrichten und Informationen zu bekommen.
    Ein weiteres Phänomen: Leute, die diese völlig verwirrten Nachrichten von Verschwörungstheoretikern weiterleiten. Muss ich mir dann noch die Zeit nehmen und darauf hinweisen, dass nicht jeder dahergelaufene Koch / Schnulzensänger etc. mehr weiß, als Wissenschaftler und Fachleute? Da hört es bei mir völlig auf –> noch mehr Stress!

    Ich habe in der Woche ohne WhatsApp so viel Sachen gemacht, die mir wirklich was bringen. Sei es Informationen und Bildung (Lesen), Entspannung ( der Druck ist weg, mehr Zeit für Sport und Lesen), oder einfach mal nichts tun zu müssen und nicht in dieser App erreichbar zu sein. Wer irgendwas von mir will, soll anrufen oder eine SMS schreiben. Man muss sein Umfeld auch mal ein bisschen erziehen. 3x in dieser Woche geschah es, dass jemand anrief bzw. eine SMS schrieb, und wieviele Nachrichten hätte ich in dieser Woche wohl erhalten? Das stellt sich noch heraus, wenn ich bei meinem Handy das Internet wieder anschalte. Dann werde ich diese App deinstallieren, ganz sicher.

    Ist doch auch total bescheuert, dass man sich selbst so einen Druck macht wegen einer App (!). Da mach ich nicht mehr mit.
    Habe mal einen getroffen, der hatte gar kein Handy und E-Mail, der war nur per Post zu erreichen. Super Typ, er hat einen zufriedenen Eindruck gemacht und war nicht so abgehetzt wie die ganzen Smartphone-Opfer ( zu denen ich mich ja auch manchmal zähl(t)e . . .)

    Also, macht es einfach wie ihr es wollt und setzt euch auf gar keinen Fall unter Druck – jeder soll sein Leben selbst bestimmen und es ist nichts schlimmes und schadet Niemandem, auf eine App zu verzichten ( dass man das überhauot sagen muss heutzutage…). Im Gegenteil, es hilft mir enorm.
    Tschüß ihr 🙂

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    • Hallo David, ich finde es auch erstaunlich, wie sehr viele Leute sich von der ständigen WhatsApp-Kommunikation unter Druck setzen lassen. Manchmal habe ich fast das Gefühl, dass nicht die Menschen die App nutzen, sondern umgekehrt die App die Menschen steuert …

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  41. Interessanter Beitrag, vor allem die Kommentare! Ich habe jetzt nur einen Teil davon überflogen, und die meisten sprechen sich gegen Whatsapp/Messenger aus. Ich möchte daher einmal für die Gegenseite sprechen. Viele der vor allem in den Kommentaren angesprochenen Probleme wie man fühlt sich zum Zurückschreiben genötigt, man prüft andauernd Nachrichten oder ist gar smartphonesuchtig, das sind meines Erachtens eher Einstellungsprobleme der entsprechenden Personen, nicht Probleme von WhatsApp. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, wie er oder sie die Probleme löst. Meine persönliche Meinung ist allerdings, dass es keine Lösung ist, keine Lösung zu finden und einfach das vermeindliche Problem zu deinstallieren.

    Ich möchte auch anregen, darüber nachzudenken, was es für andere bedeutet, ein (wie es weiter oben so schön hieß) WhatsApp-Verweiger zu sein. Ich hatte einen ähnlichen Fall. Für die betreffende Person musste man immer ein Extrawürstchen machen, da sie nichts mehr mitbekommen hat und sich immer ein Freiwilliger finden musste, der sie dann auf den aktuellen Stand bringt. Ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass das mir der Zeit ganz schön nervig sein kann, immer den Vermittler spielen zu müssen.

    Was ist sagen will, ist folgendes. Wenn sich jemand dafür entscheidet, aus welchen Gründen auch immer auf einen Messenger zu verzichten, dann fordert er damit einen Preis von seinem sozialen Umfeld. Und dieses bezahlt den dann oder eben nicht. Dessen muss sich jeder bewusst sein, der sich für ein Opt-out entscheidet.

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    • Hallo Jey, danke für Ihren Kommentar zur Pro-WhatsApp-Perspektive. Dass andere es nervig finden, mich per Telefon, E-Mail, SMS oder gar persönlich zu kontaktieren, bekomme ich mitunter auch vermittelt. Wenn das jemandem zu anstrengend ist und er mich dann lieber nicht informiert, ist das für mich okay.

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  42. Hallo!
    Es ist schon fast idiotisch, wenn Leute ständig auf Ihr Smartphone schauen und wie die Lemminge einem fragwürdigen Gruppenzwang folgen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als vor zig Jahren die elektronische Versichertenkarte (Krankenversicherung) eingeführt wurde: ein „Aufschrei“ ging durch’s Land, weil dies ja datenschutzrechtlich ach so bedenklich sei…
    Heute wird ständig der WhattsApp-Status aktualisiert oder (persönliche) Details werden in diversen Familien-, Klassen-, Vereinsgruppen etc. besprochen. Wo bitte bleibt denn da der Datenschutz? Wenn ich für etwas bezahle, dann bin ich Kunde – wenn etwas gratis ist, dann bin ich die Ware!
    Ich habe mich vor zwei Monaten gegen diesen vermeintlichen Zwang entschieden und würde mir wünschen, dass mehr Leute erkennen wie abhängig man sich von einer App (!!) machen kann und den Mut haben, „Nein“ zu sagen…

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  43. Einen Wunderschönen Sonntag,

    Ich selber bin 22 Jahre alt komme aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt.

    Ich habe mich vor über einem Jahr gegen ein Handy und gegen den Social-Media zeug entschieden.

    Die gründe ganz einfach:

    Ich habe einfach nur sinnlos Zeit verbracht.
    Die allgemeine Kommunikationsqualität ist dramatisch gesunken.
    Es wurde sehr oft eine Sofortige antwort erwartet.

    Aber ich sehe hier auch an diesem Entschluss ein paar Nachteile…

    Viele Kontakte gehen verloren, da es den einen oder anderen zu aufwändig ist mir eine E-Mail zu senden oder anzurufen.

    Ich werde immerwieder genötigt mir ein Handy zuzulegen….

    und sehr oft bin ich der Mensch der Aktiv auf die anderen zugehen muss um was zu unternehmen.

    wer dennoch hierzu ein paar fragen hat darf mir gerne (ganz altmodisch) eine E-Mail senden. chat@shadowwolf.wtf

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  44. Hallo,
    mal ein Kommentar aus einem anderer Blickwinkel, denn ich nutze Whatsapp und mittlerweile fast keine sms mehr.
    Ich habe zudem kein linkedin, xing, Facebook, instagram, twitter oder gar Alexa zu Hause. Und ich bin beruflich auch im Bereich Datenschutz tätig und arbeite mit Massendatenanalysen.
    Also wenn jemand ein Problem mit Datensicherheit hat, dann möchte ich hier anmerken, dass alle anderen genanten Dienste zuvor, plus Smart Home Apps, und MS Office Produkte sehr viel kritischer hier zu sehen sind. Auch einige Internetseiten oder Emailanbieter. Oder das Nutzen von WLAN an Flughäfen, Restaurants und öffentlichen Plätzen. Da zieht man sich ggf. wirklich unbewusst aus.
    Datenschutz ist also für mich kein K.O. Kriterium für Whatsapp, auch wenn ich mit Daten sehr vorsichtig umgehe.
    Bleibt die ständige Nutzung als negativ erwähntes Kriterium:
    Die Nutzung und der bewusste Umgang damit ist meiner Meinung nach mehr der persönlichen Disziplin geschuldet. Ich nutze Whatsapp eben nicht ständig und es gibt sogar Tage, an denen habe ich das Smartphone nicht mal dabei. Wenn ich in einem Restaurant war oder mit Freunden unterwegs war, dann schaue ich auch nicht ständig auf das Smartphone, manchmal den ganzen Abend nicht. Und die anderen eigentlich auch nicht. Ok, ich bin keine 20 Jahre alt, sondern Mitte 40.
    Die genannten Vorteile der Nichtnutzung klingen für mich sehr viel mehr nach persönlichen Verhaltensweisen und Schwächen. Whatsapp zwingt einen nicht, das Handy anzuhaben oder überhaupt ständig Nachricht empfangen zu müssen. Es liegt bei einem selber.

    Während der Lockdownzeiten im letzten Jahr war Whatsapp aber super hilfreich, um etwas intensiver im sozialen Kontakt zu bleiben. Es ist sehr viel zuverlässiger als sms, besonders wenn man einen internationalen Freundeskreis hat. Dass eine sms aus Australien oder Singapur durchgeht, Chance ca. 60%. Man weis es nicht mal, da es kein Anzeichen gibt, dass es erfolgreich versendet und empfangen wurde.

    Eine Whatsapp Nachricht zu schreiben, Fotos oder kleine direkte Videos zu verschicken, einen Artikel einer Zeitung zu verlinken, etc. alles sehr schnell, einfach und benutzerfreundlich. Per Wahtsapp zu telefonieren oder gar per Video zu telefonieren, super einfach, fast weltweit (von China und ein paar arabischen Ländern mal abgesehen, da China ein Problem mit der vorhandenen end-to-end Verschlüsselung hat). Und mit WLAN zudem kostenfrei.
    Die Abstimmung mit Handwerker, oder mit dem Partner auch beim Einkaufen, was man noch mitbringen soll oder ob etwas Gesehenes passt, den Geschmack trifft, diese Abstimmung super effizient.
    Eine sms und Whatsapp ist ca. so vergleichbar, wie ein Telefonanruf aus der Zelle in den 80er Jahren mit einer Handynutzung.

    Derzeit existiert noch eine end-to-end Verschlüsselung, die es zudem rein datenschutztechnisch sehr viel sicherer macht als die meisten Emails (und auch der Grund ist, warum es in manchen Ländern wie China eben nicht geht).
    Wobei nicht klar ist, ob diese end-to-end Verschlüsselung nicht zukünftig auch von der EU gekippt wird.

    Ok, es ist eine Art Monopol Stellung, und der dahinter stehende Konzern ist nicht gerade ai oder eine sympathische Non-Profit Organisation. Und ja, es gibt andere ähnliche Dienste von „netteren“ Unternehmen, die aber leider nicht die weltweite Verbreitung haben.

    Und ja, ich freue mich auch, nicht mehr in irgendwelche Sammelemails kopiert zu sein, und danach unzähligen Spam zu bekommen, nur weil einer den Verteiler nicht blind gesetzt hat. Das war sehr viel nerviger in der Vergangenheit. Das oder ähnliches passiert einem per Whatsapp nicht.

    So hart das nun klingt, aber Whatsapp Verweigerung klingt für mich schon etwas pseudo-romantisch. Insb., wenn parallel Dienste wie Facebook, twitter oder instagram genutzt werden, deren Nutzen sich mir noch nicht wirklich erschlossen hat.

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  45. Hallo,
    ich bin superfroh, die „Bekenntnisse einer Whatsapp-Verweigerin“ gefunden zu haben. Gestern meiner Schreibgruppe angekündigt, dass ich ab Februar 2021 nicht mehr per WhatsApp erreichbar bin. Unverständnis, Erschrecken und „das hatten wir schon mal, dass jemand ohne war. Das ist zu kompliziert.“ Meine Antwort, sie können mir bei wichtigen Dingen halt eine email mit Anhang schicken, erschien allen zu aufwendig. Ich habe des weiteren so reagiert, dass meine Entscheidung steht und wir sehen werden, wie es zukünftig läuft. Ich habe auf jeden Fall vor, den Leuten in Zukunft schöne, bemerkenswerte Dinge als Kopie per Brief zukommen zu lassen. WhatsApp zu entfernen, heißt für mich nicht, den Kontakt zu den mir wichtigen Personen abzubrechen. Ich bin gespannt, ob ich bald nette schriftliche Antworten aus der Gruppe erhalten werden.

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  46. Durch Zufall habe ich diese Diskussionsrunde gefunden. Ich gehe noch einen Schritt weiter, denn ich habe noch niemals ein Mobiltelefon besessen, geschweige denn ein Smartphone. Und sämtliche sog. soziale Medien gehen mir völlig am Popo vorbei.

    Obwohl mich einige deshalb für bekloppt halten, akzeptieren erstaunlicherweise bisher alle meine Haltung (Familie, Freunde, Kollegen, Kunden). Manche beneiden mich sogar. Und seit es Dinge wie Corona-App und digitalen Personalausweis gibt, bin ich nur noch mehr von der Richtigkeit meiner Entscheidung überzeugt.

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    • Hallo Reinhard, Respekt für diese konsequente Haltung! (Ich gebe aber zu, dass ich mein Smartphone zwar nicht täglich, aber doch regelmäßig nutze und auch nicht darauf verzichten möchte.)

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  47. Hi Jey,

    natürlich ist meine Entscheidung gegen Handy und Dienste wie Whatsapp auch ein Stück weit egoistisch. Ich halte das aber für einen sehr gesunden Egoismus. Doch wenn es jemandem zu aufwendig erscheint, mich persönlich oder telefonisch zu kontaktieren, dann kann ich auf diesen Kontakt auch sehr gut verzichten.

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  48. Super, dass es doch so viele Menschen gibt, die sich gegen whats app entscheiden. Ich bin auch ein bekennender whats app- und facebook Gegner. Ganz bedenklich finde ich es, dass immer mehr Jobanbieter und Arbeitgeber Bewerbungen nur noch ueber whats app zulassen, obwohl der angebotene Job auch ohne whats app machbar waere. D.H. bald:
    kein whats app, kein Job!
    Verstoesst das nicht ausserdem gegen das Wettbewerbsrecht? Es gibt schliesslich, wenn ueberhaupt, auch noch andere Messengerdienste.
    Schlimm genug, dass google viel zu viel ueber mich weiss. Deshalb muss ich mich nicht noch zusaetzlich bei whats app preisgeben.

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    • Also Bewerbungen über WhatsApp sind für mich auch ein No-Go – dann will man ja gar nicht wissen, wie es in diesen Unternehmen erst mit dem Schutz der übrigen Daten aussieht …

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  49. Hallo zusammen,
    ich hatte WA für ca. 6 Monate. Ich habe dann die App wieder deinstalliert und mein Konto gelöscht weil es mir zunehmend auf die Nerven ging. Ich teile eure Meinung, das ich auch angerufen werden kann oder eine SMS bekommen könnte. Als es noch keine Smartphones gab ging es auch anders. Ich will keine digitalen Freunde, sondern ich möchte mich im realen Leben mit meinen Freunden treffen. Mir sind die persönlichen Kontakte sehr wichtig. Von meinen sogenannten Freunden sind nicht viele geblieben. Das schlimmste ist aber, das man ignoriert wird und das tut schon ganz schön weh. Ich habe mich inzwischen an die Situation gewöhnt und mache das Beste daraus. Bleibt alle standhaft und gesund. Gruß Michael

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    • Nachdem echte Kontakte derzeit so schwierig sind, steht zu befürchten, dass WhatsApp davon noch mehr profitiert. Hoffen wir, dass sich dauerhaft mehr Bewusstsein für die Bedeutung der persönlichen Begegnung etabliert.

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  50. Unterstütze ich vollkommen. Hatte nie WhatsApp und werde es auch nie brauchen. selbst auf der Arbeit will mein Meister mir das schon andrehen weil dann einige Sachen einfacher werden würden. Z.B. ich sehe bei einem Kunden das etwas kaputt ist, kann aber nicht direkt sagen was es ist. Ich könnte ihm ja sofort ein Foto schicken etc. Damit mag er zwar irgendwo auch recht haben, aber ich mache dann meistens vor Ort ein Foto und zeige es ihm sobald ich in der Firma bin. Ich will halt WhatsApp privat nicht haben, weil ich diese Abhängigkeit verabscheue. das war mit Facebook zum Teil schon Schlimm genug vor einigen Jahren. Kaum „verpflichtet“ man sich dazu, schon muss man die ganze Zeit dabei sein, sonst verpasst man was oder wird von irgendwas ausgeschlossen, weil man es nicht gelesen/überlesen hat. Wenn ich schon allein sehe wie die Menschen in der Öffentlichkeit und auch zum Teil meine Kollegen auf der Arbeit das Handy an den Händen und die Augen auf dem Bildschirm kleben haben und keiner quatscht miteinander (wahrscheinlich in dem Moment per WhatsApp :D), da kriege ich manchmal das Gefühl der einzige Mensch zu sein, der noch die Realität um sich herum mitbekommt. Ein Trauerspiel! Ganz ohne Social Media muss ja auch nicht, aber die Abhängigkeit ist dabei gefährlich. Ich komm auch ohne klar, auch wenn ich diese Sprüche, wie bei dir Barbara, mir immer wieder anhören muss. für mich sind das keine Anschuldigungen, sondern eine Ermutigung weiterhin mein Handy zu 85 Prozent des Tages in der Tasche zu behalten und lieber direkt mit den Menschen zu sprechen. Also, weiter so Leute 😉

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    • Ich freue mich über jeden Kommentar, der mir zeigt, dass ich mit meiner Einstellung zu WhatsApp nicht allein bin – danke, Mike!

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  51. Ich bin seit 20 Jahren Medien-Operator und arbeite mit dem Internet schon bevor es Google, Facebook und Co. gegeben hat. Das Netz hat sich leider sehr zum Negativen entwickelt. Früher war es wirklich frei. Es gab keine Impressumspflicht. Keine Viren, keine Trojaner. Kaum zu glauben. 🙂 Als nach dem Platzen der IT-Blase im Jahr 2000 die ersten Firmen wieder anfingen, das Netz finanziell zu nutzen, ging der Ärger los.

    Big Data ist extrem gefährlich! WhatsApp ist NICHT kostenlos! Man bezahlt mit seinen Daten! Nur, weil man nicht sofort einen negativen Effekt spürt, heißt das nicht, dass man von der Ausbeutung nicht betroffen ist.

    Sollte jemand sich wundern, warum er nur miese Jobs bekommt, die schlechtesten Wohnungen oder überteuerte Kredite, wird er es kaum mit seinen verschenkten Daten in Verbindung bringen.

    Wer glaubt, dass solche großen Firmen etwas zu verschenken haben, ist naiver als ein 6-Jähriger, der den Weihnachtsmann für real hält.

    Dass die Zwischenmenschlichkeit eher reduziert als gefördert wird, ist der anti-soziale Aspekt, der „Social Media“ ad absurdum führt. Aber dazu muss man sich wirklich BEWUSST machen, was man da tut.

    Schön zu lesen, dass es noch Mitdenkende Internet-User gibt. Die kritischen sind die, die etwas ändern können. Mitläufer und Alles-Nutzer sind die Opfer. Die Auswirkungen werden sie merken. Garantiert. Aber sie werden nicht zugeben, dass sie selber dran schuld sind. 😉

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    • Hallo Skeeter,
      also ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass wir mit der WhatsApp-Verweigerung etwas verändern können. Dafür ist es für die meisten Leute einfach zu selbstverständlich geworden. Und nach meinem Eindruck macht es ihnen gar nichts aus, mit ihren Daten zu zahlen. Ich mache aber trotzdem nicht mit, mir macht es nichts aus, als spleenig zu gelten 🙂

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  52. Vorweg: ich bin 71 Jahre alt, sehr Internet-affin, aber durchaus kritisch. Und habe vor 8 Wochen WhatsApp gecancelt, nutze statt dessen Signal.
    Danke für diese Debatte, die mir zeigt, dass nicht nur ich nach meinem Ausstieg aus WhatsApp böse Reaktionen erleben musste. Bei mir sind es aber nicht Freunde, die mich nun ausgrenzen – die haben fast alle Signal installiert, um mit mir in Kontakt zu bleiben. Bei mir ist es die Familie, die mich ausschließt von Nachrichten, weil sie es zu unbequem findet (O-Ton), mich extra anzurufen, mir eine sms oder e-Mail zu schreiben, damit ich über familiäre Dinge und/oder Treffen informiert bin.
    Am letzten Wochenende gab es bei einem familiären Grillabend eine längere Diskussion darüber – man wollte detailliert Gründe für meinen Ausstieg wissen, man unterstellte mir, ich wolle die anderen zwingen, es mir gleich zu tun. Man sagte mir, dass ich nun möglicherweise nicht „extra“ informiert würde, hätte nichts mit mangelnder Wertschätzung meiner Person, sondern nur mit Bequemlichkeit zu tun.

    Heute, also nur Tage nach dieser Diskussion, traf sich die Familie zu einem wichtigen Ereignis, bei dem ich gern dabei gewesen wäre, aber nicht war. Mich hatte niemand informiert, nur meine Nichte berichtete mir im Nachhinein davon.

    Ich finde es erschreckend – oder eigentlich richtig gruselig! – dass der Ausstieg aus WhatsApp zu derartigen Verwerfungen führt. Da zeigt sich in extremer Weise, wie wir mittlerweile von bestimmten Apps beherrscht werden. Das allein ist schon ein Grund, sich so schnell wie möglich daraus zu befreien.

    Nochmal Danke für diese Diskussion!

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    • Hallo Jutta,
      sich aus reiner Bequemlichkeit nicht „extra“ bei jemandem zu melden, ist aber genau das: ein Zeichen mangelnder Wertschätzung. Gerade innerhalb der Familie finde ich das bestürzend. Der Vorteil ist vielleicht, dass man dann weiß, woran man ist …
      Meine (erwachsenen) Kinder sind jetzt auch auf Signal umgestiegen und wollen, dass ich es auch herunterlade. Das mache ich vielleicht sogar.

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  53. Ich fand alle Beiträge irre gut. Der Grund, warum ich aus WhatsApp ausgestiegen war folgender: Über solche Kurznachrichtendienste werden Dinge geäußert, ganz schnell und nebenbei, die man, würde man ihm gegenüber sitzen, so nicht sagen würde. Im Gespräch/Telefonat wird (hoffentlich) darüber nach gedacht, was man sagt, ebenso bei E-Mail (wird noch mal drüber gelesen und erst dann abgeschickt). Ich habe schon auch das Problem, dass einige Freunde sich daran gewöhnen müssen, müssen sie auch, weil ich es so will, und wir werden sehen, was bei rum kommt.

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    • Hallo Annemarie, ich habe bei Freunden auch schon beobachtet, das WhatsApp-Chats mitunter erstaunlich schnell eskalieren. Formlos und schnell zu kommunizieren hat eben nicht nur Vorteile …

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  54. Hurrah 😉 Ich habe 2020 schon einmal ein Kommentar geschrieben und bekomme immer eine eMail wenn noch jemand hier ein Kommentar schreibt. Danke, dass es noch MENSCHEN gibt. Mein Tastenhandy funktionert übrigens noch prima ;-). Leider werde ich genau deswegen „diskriminiert“ – weil ich kein Smartphone mit Whatsapp und anderen (un)wichtigen Appps nutze. Ich bin (immer noch) für viele aus dem Leben *gelöscht* worden. Bin einfach nicht mehr vorhanden. Man ist heute nur präsent wenn man Whatsapp & co hat. Diese ganzen Zombies wissen nicht, und es ist denen nicht bewusst, was sie da gerade selber anrichten. In irgendwelchen Gruppen (ganz wichtig für Klassengruppen an Schulen, damit man sich „austauschen“ und „kennenlernen“ kann , *kotzsmily*) Egal, ich jedenfalls nutze die ZEIT mit meinem Sohn zum LEBEN.

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  55. Hallihallo, ich bin ebenfalls erstaunt und froh, dass es Menschen gibt die diesem Wahnsinn den Kampf ansagen.
    Ich habe vor 2 Wochen Facebook gelöscht und muss sagen, das es ein gutes Gefühl ist. WhatsApp ist Fluch und Segen zugleich, bei mir im Moment eher Fluch. Dieser ewige Zwang (den man sich oft selbst macht) auf Nachrichten in der Gruppe zu reagieren, nur weil man denkt, wenn man es nicht macht ausgeschlossen zu werden, ist furchtbar. Oft wird das was man geschrieben hat falsch wahrgenommen und man wundert sich, warum der ein oder andere nicht antwortet. Dann kommen schnell Gedanken der Ablehnung in einem hoch und man grübelt, warum „alle“ in der Gruppe nichts dazu geschrieben haben.
    Ebenfalls gehen mir diese Honig ums Maul schmieren Schreibereien unbeschreiblich auf den Keks. Man hat ständig das Gefühl, wenn man da nicht sein Senf zu gibt, wird man zum Außenseiter, was völliger Quatsch ist!!
    So langsam denke ich, ich lösche WhatsApp! Dann geht’s mir besser.

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    • Hallo Petra,
      ich lebe nach wie vor ohne WhatsApp, und das sehr gut 🙂
      Ein erster Schritt zum Eindämmen könnte ja sein, nur noch einmal die Woche reinzuschauen und nur zu antworten, wenn man explizit was gefragt wird. Dann zeigt sich ja recht schnell, ob man wirklich was verpasst. Falls nicht, fällt dann der endgültige Abschied vermutlich leichter …

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  56. Hallo,

    Ich habe ja schon vor längerer Zeit hier schon mal geschrieben. Ich habe nach wie vor kein Smartphone und habe auch nicht vor, mir eins anzuschaffen. Es wird aber zunehmend schwieriger, darauf zu verzichten, da immer mehr Dinge nur noch mit Smartphone funktionieren (QR Codes scannen, Bezahlservices etc) Im Zuge der Digitalisierung wird man geradezu genötigt, sich eins anzuschaffen.
    Und da ich folglich kein Whatsapp habe, bin ich in der Gesellschaft quasi nicht existent.
    Obwohl jeder meine Kontaktdaten hat, habe ich nur einen Kumpel, der mich öfters mal anruft. Für alle anderen bin ich wie tot, ich existiere nicht. Selbst meine eigenen Verwandten rufen mich vielleicht nur alle Schaltjahre mal an.
    Ich finde diese gesellschaftliche Entwicklung sehr bedenklich, und Corona verstärkt diesen Zustand noch massiv.
    Die ganzen Social Media Plattformen haben letztendlich nur eines zur Folge: Einsamkeit. Ich will gar nicht an die Folgen denken, wenn das über Jahre noch so weitergeht.

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  57. Erfreut habe ich festgestellt, dass hier plötzlich wieder was los ist.

    Auch ich hatte noch nie ein Smartphone, nicht mal ein ganz ’normales‘ Handy. Und noch nie habe ich diese Entscheidung als so richtig empfunden, wie momentan.

    Dieser ganze nervenaufreibende Mist (digitale ‚Impf‘-pässe, digitale Einreiseanmeldungen und was weiß ich nicht noch alles) geht mir dadurch nämlich am verlängerten Rücken vorbei. Nachdem ich auch seit ca. 18 Monaten keinen ÖRR (außer WDR 3 beim Autofahren und Inspector Barnaby auf ZDF neo) mehr konsumiere, geht es mir noch besser.

    Und auf alle, die meinen, so ein Quatsch wie Whats App seien essentiell wichtig für die Aufrechterhaltung zwischenmensschlicher Kontakte, können mir eh gestohlen bleiben.

    Wa sich bei mir eingestellt hat, ist keine Einsamkeit, sondern wohltuende Ruhe.

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  58. Hallo!
    Auch ich bekomme die neuen Kommentare zugesandt und habe vor ein paar Jahren schon mal als „smarty“geschrieben. Ich habe immer noch kein whatsapp…und eigentlich überhaupt keine apps.
    Aber ich habe zwei Teeniemädels, die mir immer wieder in den Ohren liegen, dass sie mir so gar nicht mal eben ein Foto/Film oder eine Sprachnachricht senden können. Eigentlich ist es tatsächlich ziemlich einsam geworden um mich herum. Die erweiterte Familie ist inzwischen einigermaßen dazu übergegangen bei wichtigen Sachen, eine mail oder eine sms zu senden, damit wir uns ggfs. abstimmen können. Das finde ich gut. Andere Neuigkeiten,Bilder,neues Bad, Reisen etc. bekommen meine Töchter in der Familiengruppe mit, sind daher besser informiert als ich, wenn sie sich denn dafür interessieren. Die Jüngere guckt sich das gar nicht an. Eine Zeit lang hab ich gefragt“und was gibt´s Neues in der Familiengruppe?“ Von „keine Ahnung“, blöden Sprüchenhin-und herGeschreibe (fand ich, hab ich meinen Mädels aber nicht gesagt) unendlich vielen Bildern und Filmen, wo selbst meine Töchter manchmal sagen, das interessiere sie nicht und die Große schon meinem Bruder mal aus Mitleid eine Reaktion geschrieben hat, weil kein anderer kommentiert hat, ist alles dabei.
    Immer mal wieder sagen meine Töchter, ich solle mir doch selber whatsapp einrichten.
    Sie schimpfen aber immer wieder über fehlenden Speicherplatz..und alles ist wichtig und darf auf keinen Fall gelöscht werden…(natürlich sind noch diverse andere apps etc.unverzichtbar)
    Ich glaube, ich muß wohl von mir aus aktiver werden, um Sachen mitzubekommen. Es ist nicht nur so, dass ich kaum noch angerufen werde, sondern ich auch selber das nicht mache und beispielsweise ein Treffen vorschlage. Sogar meine Mutter(79) schwärmt inzwischen von whatsapp(sie hatte erst ein Seniorentastenhandy und dann ein „altes“Samsunghandy überlassen bekommen, was mein Schwager nicht mehr brauchte). Nun guckt sie begeistert Fotos und Filme, die ihr von Enkeln und Urenkeln zugesandt werden…und auch ich „muß“ mir bei Besuchen das alles angucken. Da bin ich hin-und hergerissen zwischen Freude für meine Eltern und genervt sein, dass ich selbst dort aufs Handy gucken soll. (ja, wenn ich selbst whatsapp hätte, hätte ich wohl diese Fotos/Bilder selber schon gesehen und könnte gleich ablehnen ;-)). So nehm ich mich zurück und stelle mir vor, dass es wie früher ausgedruckte Bilder seien. Es hat alles Vor-und Nachteile.
    Ja, es wird alles immer digitaler und das ist von der Politik so gewollt.
    Gleichzeitig ist die Warteliste bei den Kinder-und Jugendpsychologen unendlich lang und eine solche Therapeutin erzählte mir letztens, dass gerade die 13-17Jährigen jetzt ganz massive psychische Probleme haben in der realen Welt klarzukommen, weil sie es auch weniger üben konnten und können. Ebenso führt nur digitale Kommunikation oft zu Mißverständnissen.
    Viele Grüße!

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    • Hallo Reinhard, Alex und Smarty,
      ich freue mich natürlich auch, dass dieser nicht mehr ganz neue Blogpost immer noch aktuell ist und immer wieder Menschen anspricht, die sich der allgemeinen „WhatsApperitis“ entziehen möchten. Ich muss zwar zugeben, dass ich mein Smartphone heute auch öfter nutze als früher (auch, aber nicht nur, um den CovPass zu zeigen). Aber zu WhatsApp habe ich nach wie vor dieselbe Meinung; glücklicherweise akzeptieren Freunde und Familienmitglieder das und kontaktieren mich telefonisch, wenn es etwas zu erzählen gibt. Und ich melde mich häufig selbst bei ihnen, per Anruf, E-Mail oder auch mal per SMS.

      Antworten

  59. oh toll, es gibt ja doch noch ein paar vernünftige Leute, die kein WhatsApp nutzen 😉

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  60. „Ja, und die treffen sich virtuell alle hier ….“

    Nunja, von NRW zum Allgäu ist es für reale Treffen etwas weit. Wir können ja eine Telegramm-Gruppe gründen *LOL*. Nein Danke, ich habe mit den ganzen Sozial-Media-Kram nix zu tun. Erschreckend wenn ich daran denke, was Zuckerberg weiter plant. Mit „META“….. Aber der Mensch will es so und will so nebenbei mal eben die Umwelt retten, während Beson und Musk zwischendurch Urlaub auf den Mond machen. Einen schönen Sonntag euch.

    Antworten

  61. Hallo Barbara,
    ich benutze nur ein altes Handy und das reicht mir , wenn ich telefonieren oder angerufen werden will. Bin kein SMS oder sonst was Typ..Die meiste Zeit ist es aber aus. Mir reichen Email und Skype um zu chatten, aber eben nur manchmal und das vom Laptop aus.. Und ich muss auch nicht gleich antworten und irgendwelche Erwartungen anderer erfüllen. Im Gegenteil bin ich gerne mal auch mehr als eine Woche offline. Alle anderen sozialen Medien brauche ich nicht, ich lese lieber ein Buch, gehe spazieren, oder treffe mich direkt in Persona. Wem es nicht passt, nicht mein Problem. Vom dem her schön zu lesen, dass viele auch keines haben und-oder wollen!
    Viele Grüße,
    Johannes

    Antworten

    • Hallo Johannes, wie du siehst, bist du mit dieser Haltung nicht allein. 🙂

      Antworten

  62. Hallo Barbara,

    ein wirklich sehr schöner Text mit tollen Beobachtungen und Schlüssen. Auch ich habe mittlerweile genug von WhatsApp, aber nicht wegen dem ewigen Gebimmel – das kann man ohne Probleme nämlich abstellen. Kein Smartphone muss vibrieren oder einen Ton machen, man kann es ausschalten. Aber alleine schon diese orangene Ziffer am App Symbol kann einen nerven – achja schon wieder eine oder mehrere Nachrichten, auf die man antworten muss?!
    Und genau deswegen, das Antwortenmüssen – habe ich für mich beschlossen – zumindest die Handy App nun vom Smartphone zu löschen und Praktischerweise auf die Desktop App auf meinem Laptop umzustellen. Dies ist seit kurzer Zeit möglich und kann zumindest für Leute wie mich – die (noch) nicht ganz von der App ablassen können – ein erster Schritt sein, weniger von orangenen Ziffern unter Druck gesetzt zu werden. Wahrscheinlich ist das aber nur eine halbe Sache und keine richtige Abstinenz – mal sehen, ein Experiment ist es auf jeden Fall wert.
    Viele Grüße

    Antworten

    • Hallo Christoph, das ist auch ein interessanter Ansatz. Lass uns doch bei Gelegenheit mal wissen, wie er für dich funktioniert.

      Antworten

  63. Hallo,
    ich bin wirklich froh, dass ich doch nicht alleine bin mit meiner Whatsapp-Ablehnung. Ich hatte es noch nie und werde es auch nie haben. Ich bin auch weder bei Facebook, Instagram, TikTok o.ä. Ich brauche das ganz einfach nicht. Ich habe durchaus eine Affinität zur Technik, surfe gerne im Internet, aber dieser ganze Socialmediakram ist mir echt zuviel. Ich kommuniziere lieber persönlich mit den Menschen. Natürlich bin ich in meinem Umfeld die „Aussätzige“, aber damit kann ich gut umgehen. Meine echten Freunde schreiben mir halt eine SMS. Und ehrlich, ich bin soooo tiefenentspannt und kann einfach mein Leben leben ohne Druck. Herrlich. Ja, ich bekomme nicht alles mit, aber eigentlich will ich das auch gar nicht. Das macht vieles so viel einfacher.
    In diesem Sinne wünsche ich Euch schöne Weihnachtstage!
    Liebe Grüße
    Claudia

    Antworten

  64. Toll dass ich hier den Ort der Whatsapp-/Smartphone Verweigerer gefunden habe und der Thread immer noch weitergeht! Ich dachte, im Jahr 2022 wär ich jetzt aber wirklich alleine (mit ein paar wenigen Greisen).
    Gerade habe ich eine Freundschaft quasi „gerettet“, weil ich ehrlich demjenigen gesagt habe, dass ich nun mal nur anders zu kontaktieren bin als mit whatsapp, und siehe da – geht doch. Ich finde es auch nicht unzumutbar, für manche Menschen nun mal sms oder Telefon zu benutzen.
    Mir ist auch egal, was an dem ganzen unwichtigem Gruppengerede ich nicht mitbekomme.
    Diese diversen parallelen, endlosen „Gespräche“ auf whatsapp sind einfach nichts für mich. Ansonsten bin ich nicht technikfeindlich und auch gern mal online.
    Grüße an euch alle da draußen!

    Antworten

    • Hallo Winnie, ich freue mich auch, das dieser Text nach über vier Jahren nichts von seiner Relevanz verloren hat und es immer wieder Menschen gibt, die sich nicht von der WhatsApperitis anstecken lassen.

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  65. Hallo nochmal von smarty!
    Immer noch habe ich kein whatsapp.Manchmal bin ich haarscharf davor „einzuknicken“, da alle süßen Babyfotos von inzwischen 4 Neuankömmlingen in der Familie an mir vorbeifliegen. Aber dann bekomm ich doch wieder von meiner Nichte ab und zu ein Bild per MMS gesandt und bin ganz dankbar und stolz. Die Flut an fremden Bildern,Filmen,Kommentaren wäre mir glaube ich auch zu viel. Von meinen Töchtern filme ich mir vereinzelt einen TIKTOKTanz, den sie getanzt haben ab, erscheint zwar umständlicher, aber ist okay für mich. Manche Bilder schicken sie mir per e-mail zu, wenn ich danach frage. Ein bisschen wie früher, wo man ausgewählt hat, welche Bilder vom 24er-oder36erFilm man gerne nachbestellt bekommen würde. 🙂
    Heikel finde ich auch die Bei-und wieder Austritte z.B.in Familiengruppen, wo Ende,Neuanfang und wieder Ende einer Beziehung verkündet wird von beiden Parteien mit jeweils entsprechendem Unterton. Irgendwo finde ich, ist das mehr als privat.
    Schöne Weihnachten!

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    • Hallo smarty, ich denke auch, dass es eine Menge Energie und wertvolle Zeit rettet, wenn man sich aus dem Bilder- und Nachrichtenstrom ausklinkt. Die Babys sind in echt ohnehin noch viel süßer als auf den Bildern …

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  66. Hallo,
    ich bin ebenfalls froh, hier eine ganze Reihe von Gleichgesinnten gefunden zu haben.
    Heute wurde ich wieder einmal mit aller Hartnäckigkeit dazu gedrängt, ebenfalls Whatsapp zu nutzen. Schon von Anfang an habe ich mich standhaft geweigert, weil ich befürchte, dass mir dieses Medium zu viel Aufmerksamkeit und Energie abzwacken würde, die ich für Wichtigers benötige. Eine Freundin schrieb mir vorhin, dass sie es doof finde, dass ich kein Whatsapp habe, weil SMSen nicht in ihrer Flatrate enthalten sind, diese also was kosten. Ääähm – wir kommunizieren eigentlich immer per E-Mail ! So wie ich es auch mit den meisten anderen Freunden, Bekannten etc. handhabe.
    Aber es verhält sich echt so, dass man fast wie ein Outlaw behandelt wird, wenn man kein Whatsapp will.
    Ich muss mich wie viele andere Schreiberlinge hier ständig rechtfertigen und habe das sowas von satt! Nachdem mich momentan sogar die 80-jährigen Onkel und Tante überzeugen wollen, mit ihnen zu whatsappen statt zu mailen („da braucht man ja einen PC!“), fühle ich mich schon wieder „schuldig“, weil ich mich weigere.
    Wie geht man am besten mit diesen eigenen Missempfindungen um, die immer wieder mal hochkommen, wenn man wie ein Spielverderber hingestellt wird? Welche Argumente, warum man kein Whatsapp will, nehmen notorischen Whatsapper eurer Erfahrung nach noch am ehesten hin?
    Auch von mir herzliche Weihnachtsgrüße – ist ja nicht mehr lange hin.

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    • Hallo Sabi, also ich habe es schon lange aufgegeben, etwas zu erklären oder zu rechtfertigen. Ich sage einfach: „Ich habe kein WhatsApp und möchte es auch nicht haben.“ Fertig. Und die 80-Jährigen wissen ja bestimmt noch, wie man telefoniert. 🙂

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  67. Da ich kein Handy habe, ist dieses mein Argument und einfach unschlagbar 😉

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  68. gerade gelöscht. was für ein blödsinn man da veranstaltet, mit oberflächlicher fake kommunikation. wer mich nicht anrufen mag oder eine sms schreibt, der will keinen wirklichen kontakt. fertig!

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  69. Hallo, erst mal ein gutes neues – und whatsappfreies Jahr.
    Ich finde es klasse, dass der Thread immer noch weitergeht. Im Laufe der Zeit stelle ich aber fest, dass sich meine Bekannten/Freunde immer weiter von mir entfernen. Es ruft mich kaum jemand an oder schreibt ne Email. Kann es sein, dass das wirklich damit zu tun hat, dass ich weder Smartphone noch Whatsapp habe? Zumindest vermute ich es.
    Richtig bewusst wurde es mir erst während der letzten Feiertage. Sowohl an Weihnachten als auch Sylvester war ich ganz alleine zu Hause. Meine Frau ging mit ihren Freundinnen weg, und unsere Söhne zogen mit ihren Kumpels um die Häuser.
    Ich dränge mich niemandem auf, so dass ich die Situation so akzeptierte, wie sie war. Aber es stimmt mich sehr traurig, zu sehen, dass ich scheinbar für andere nicht mehr sichtbar bin.
    Meine Frau warf mir vor, ich sei ja nicht zu erreichen, wenn was organisiert wird. Hallo!? Ich habe Nummer und SMS sowie Email. Reicht das denn nicht?
    Wird man jetzt aus der Gesellschaft ausgeschlossen, nur weil man kein Whatsapp hat? Ich hoffe, es kann mir jemand von Euch die Frage beantworten, denn ich bin zur Zeit ziemlich down. Von meiner eigenen Verwandschaft höre ich kaum noch was, und selbst langjährige Freunde, wo man sich früher fast jeden Tag gesehen hatte, rufen nicht mal mehr zurück, wenn ich anrufe.
    Sorry, soll jetzt kein Heulthread werden, aber ich musste das einfach mal loswerden.

    LG
    Alex

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    • Hallo Alex, ich wünsche dir auch ein gutes neues Jahr. Ich lebe auch immer noch ohne WhatsApp, und das ganz gut. Mit meinen Freundinnen halte ich überwiegend telefonisch Kontakt, achte aber darauf, dass wir uns auch regelmäßig persönlich treffen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass gute Freundschaften nur deswegen zerbrechen, weil jemand kein WhatsApp hat.

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  70. Ich bin auch Verweigerer. Es geht mir dermaßen auf den Sa……, das mich immer noch Menschen versuchen zu überreden WA zu installieren. Besonders Hartnäckig ist meine Selbsthilfe Gruppe.
    Ich lebe ganz gut ohne, allerdings nicht ganz ohne Mess. Ich habe Signal und Threema. Wichtige Menschen in meinem Leben wissen wie sie mich erreichen können.

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    • Hallo Silvia, das finde ich einen guten Kompromiss: einen Messenger, den nicht jeder hat, für Kontakt mit den Menschen, die einem wichtig sind. Und den WhatsApp-Overload weiterhin konsequent vermeiden.

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  71. Ich finde es toll, dass dieser Thread weiterhin aktiv ist.

    Auch ich habe die mehrfache Erfahrung gemacht, dass sich meine Bekannten/Freunde immer weiter von mir entfernen. Spontan fallen mir gerade mal 2 Leute ein, die ab und zu mal via E-Mail von sich hören lassen. Ich kann definitiv bestätigen, dass Freundschaften und Bekanntschaften komplett verlorengehen, nur weil man selbst einen bestimmten Messenger nicht nutzt, der aber als Quasi-Standard des Mainstreams angesehen wird.

    An den Feiertagen der Weihnachtszeit habe ich sage und schreibe NULL Grüße erhalten. Selbst die zwei verbliebenen Leute, die noch hin und wieder mal ne E-Mail schicken, hatten vermutlich im Eifer des Gefechtes mich vergessen.

    Es ist wirklich wahr, dass man quasi aus der Gesellschaft ausgeschlossen wird, wenn man WhatsApp nicht nutzt.

    Zur eigenen Verwandtschaft habe ich keinen Kontakt mehr. Lediglich eine einzige verwandte Person meldet sich hin und wieder via Telegram. Ansonsten kann auch ich bestätigen, dass langjährige Freunde und Weggefährten (teilweise noch aus der Schulzeit) sich nicht mehr melden, seit WhatsApp zum Quasi-Standard des heutigen Zeitgeistes gemacht wurde.

    Der Vorschlag von persönlichen Treffen scheint bei einigen Leuten schon fast einer Kriegserklärung nahezukommen. Leider beobachte und erlebe ich selbt die Erwartungshaltung in der heutigen Gesellschaft, dass jeder gefälligst immer und überall via WhatsApp erreichbar zu sein hat. Wer da nicht mitmacht, gehört nicht dazu! Wer nicht dazugehört wird ausgegrenzt!

    Lange Zeit versuchten sämtliche Leute mich zu überreden doch endlich WhatsApp zu nutzen. Im Sportverein bekam ich Terminänderungen zum Training nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht mitgeteilt. Zum Glück kannte ich jemand im Verein privat, wo mir dann immer die WhatsApp-Nachrichten in Telegram kopierte und zusandte. Das traurige hierbei war, dass es einen offiziellen Mailverteiler für solche Dinge gab. Genutzt wurde dieser Mailverteiler allerdings immer weniger, bis er schließlich aufgegeben wurde. Die betreffende Person, welche die WhatsApp-Gruppe verwaltete besaß auch Telegram und Zugriff auf den Mailverteiler. Anscheinend wäre es möglicherweise zu viel Arbeit gewesen die Infos einfach in ein weiteres Medium zu kopieren. In dem Verein bin ich heute nicht mehr.

    Ich bin via E-Mail und Telegram erreichbar. Wem die gute alte E-Mail zu umständlich ist, empfehle ich „DeltaChat“. Damit lässt sich E-Mail wie ein Messenger nutzen. Aber auch hierfür kann ich nicht viele Leute begeistern. Für die meisten Menschen muss es zwingend dieser grüne Messenger aus dem Hause „META“ sein! Etwas anderes wird gefühlt kaum mehr akzeptiert. Das erinnert mich an die Zeit vor 10-15 Jahren, als Facebook der Quasi-Standard war. Heute im mobilen Zeitalter hat sich dieser Umstand nur auf WhatsApp verlagert, aber die Zustände sind die gleichen geblieben.

    Mein Fazit:
    Ohne WhatsApp wird es tatsächlich einsam. Trotzdem werde ich weiterhin diesem Messenger fernbleiben. Wem ich es nicht wert bin, auf anderem Wege zu kommunizioeren, wird niemals ein wahrer Freund sein, auf den ich zählen kann wenn es drauf ankommt. Vielleicht ist WhatsApp gar nicht mal so schlecht, denn so sortieren sich falsche Freunde selbst aus.

    Eine kleine Anmerkung:
    Ich habe schon viele Internetdienste, Messenger, Netzwerke usw… kommen und gehen sehen. Ich erinnere mich an ICQ, MSN, Odigo, Skype, VZ-Netzwerke, Kwick, Wer-Kennt-Wen, und wie sie alle hießen. Die meisten haben komplett an Bedeutung vrloren oder existieren schon gar nicht mehr. Die gute alte E-Mail hingegen ist unverwüstlich. Ich wundere mich, dass die Mehrheit der Nutzer immer wieder auf geschlossene Systeme setzt, die nicht beständig sind, während von Anbietern unabhängige Kommunikationsdienste abgelehnt werden.

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  72. @ Andreas_V

    Und noch ein Leidensgenosse. Deine Zeilen kann ich quasi 1:1 auf mich übertragen. Damit bestätigt sich, dass auch langjährige und intensive Freundschaften wegen Whatsapp gänzlich kaputgehen können.
    Ich habe im Moment eigentlich überhaupt keine Freunde mehr. Eben weil meine Initiativen, Kontakt zu halten, ignoriert werden. Sich mal zu treffen, scheint tasächlich inzw. ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Wieso eigentlich? War doch früher problemlos möglich, auch ohne Email, Messenger & Co.

    Ich habe mich vor etwa zwei Wochen dazu entschlossen, einen radikalen Strich zu machen. Ich habe alle meine Social-Media Konten wie FB, Instagramm, Twitter, Gmail gelöscht ebenso auch Mailadressen und Telefonnummern. Es war nicht leicht, aber es musste sein.

    Dadurch merke ich erst jetzt, dass ich mit mehreren Arbeitskollegen bzw. Kolleginnen eine engere Bindung habe, und mit ihnen kann ich auch wirklich reden, wenn ich mal ein Problem habe. Oder mal nach Feierabend was trinken gehen.
    Davon habe ich wesentlich mehr.

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  73. Hallo. Ich bin alleinerziehend . Ich bin zu tiefst erschrocken wie wenig Menschen überhaupt noch zum Telefonhörer greifen und einen tatsächlichen Kontakt mit einem herstellen wollen. Da kann man im Krankenhaus gelegen haben und selbst da ruft keiner mehr an sondern schreibt nur dämliche Zeilen oder einfach garnicht. Ich ertappe mich selbst schon dabei wie ich mich frage, ob ich jemanden störe, während ich ihn anrufen will. Was ist das für eine kalte, unpersönliche Parallelexistenz? Ich fühle mich mit meinen Mitte 40 oft total einsam und bin entsetzt und auch traurig darüber, dass andere so wenig an meinem Leben teilhaben wollen und ich auch am Leben anderer gefühlt nur als Zaungast teilnehmen kann, weil andere n der Austausch von Zeilen und Fotos reicht.

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  74. Hallo!
    Ich glaube jede „Gruppe“denkt von der anderen, man interessiere sich nicht richtig für sie.
    Das ist vermutlich wahr und unwahr zugleich. Auf lustige Filmchen und ellenlange Filme von z.B.Konzerten wo andere waren, habe ich nicht zu jedem x-beliebigem Zeitpunkt Lust. Ich müßte sie mir aber aus Respekt ganz angucken, damit ich über den Inhalt Bescheid weiß und ggfs.auch reagieren,egal,ob ich gerade mitten in eigenen Projekten,Gedanken,Sorgen etc.stecke. Wenn ich nun jemand doch mal persönlich treffe und der mir vielleicht anlaßbezogen freudig von xy erzählt und sagt, er habe das auch gefilmt, ob ich mal kurz schauen mag, ist das eine ganz andere Situation.
    Gerade wenn ich in diversen Projekten,Gedanken,Sorgen stecke,käme ich nicht auf die Idee,meine evtl.dazu im Internet,in Büchern oder wo auch immer gefunden guten Gedanken,an alle in diesen Gruppen zu schicken-und erst recht nichts lustig „Belangloses“(das hört sich jetzt blöd abwertend an, und so wird es auch vom whatsapp-Benutzer aufgefasst, wenn man das nicht gaanz vorsichtig anders formuliert).
    Kleine (lustige?) Anekdote: An meinem Geburtstag sollten alle (inszeniert von meiner 81-jährigen inzwischen whatsappverfallenen Mutter) ihr smartphone nehmen, mir wurde auch ein „Vernünftiges“(mit whatsapp) in die Hand gedrückt:dann sollten alle gleichzeitig Filme (3 (!)verschiedene,gefühlt ziemlich lange)angucken, die sie mir als Geburtstagsgeschenk aus dem Internet rausgesucht hatte.
    Da schwankt man dann zwischen Rührung und Genervtsein, da eigentlich ja bekannt ist, dass ich anders ticke.
    Lieben Gruß!

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  75. oh, wie ist das schön, liebe Mitforisten!. Wundervoll zu lesen, dass es doch zahlreiche Gleichgesinnte gibt. Auch ich bin in meinem Familien-, Freundes- und Kollegenkreis ein Exot, weil ich WA nicht nutze. Allerdings sind fast alle verständnisvoll und kontaktieren mich über die etablierten Kanäle wie E-Mail oder Telefon. Genau hier setzt auch der Grund an, warum ich kein WhatsApp auf meinem Smartphone habe: das Informationsgewitter aus täglich zwischen 100-200 E-Mails, Telefonaten, persönlichen Gesprächen usw ist durchaus ausreichend. Wann ich noch die diversen WhatsApp Gruppen bedienen sollte, ist mir schlichtweg ein Rätsel. Dazu benötigte ich einen Klon, der sich nur um Kommunikation mit meinen Mitmenschen kümmert. Ich selbst würde dann arbeiten, meinen Hobbys nachgehen und mich um alle anderen Dinge kümmern. ich bin fest davon überzeugt, WhatsApp und auch andere Messenger Dienste sind ein wesentlicher Grund dafür, dass viele Menschen heutzutage psychische Probleme haben, weil sie mit der Vielzahl von Reizen aus sozialen Netzwerken, Messenger Diensten etc. überfordert sind. Das sehe ich auch bei meinen Teenager-Kindern. Deren Geist kommt kaum kaum noch zur Ruhe, weil sie permanent „on“ sind.

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    • Das mit der Zeitfrage geht mir auch so – ich wüsste wirklich nicht, wann ich die Nachrichtenflut von WhatsApp auch noch „bedienen“ sollte.

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  76. Ich habe bereits am 05.01.2020 hier einen Beitrag verfasst, kurz bevor die Pandemie so richtig an Fahrt aufgenommen hat. Diese Zeit und auch der Alltag haben mich nicht dazu gebracht, WhatsApp und Co. zu installieren, bzw. FB etc. zu nutzen. Gerade in den letzten drei Jahren hat man gemerkt, wer wirklich zu einem steht und welche Faktoren im Leben wirklich wichtig sind. Es lohnt sich, konsequent auf W.A. zu verzichten, es gibt andere Wege, miteinander im Austausch stehen zu können, wenn beide Seiten es natürlich wollen.

    Das Leben ist keine Einbahnstraße, Freundschaften und ein gutes Verhältnis zueinander auch nicht, wenn man andere ausgrenzt, nur weil man nicht bereit ist, WhatsApp zu installieren, hat derjenige oder diejenige meine wertvolle Lebenszeit und Aufmerksamkeit auch nicht verdient. Früher ging es doch auch ohne W.A. sowie Social-Media und selbst heute kann es ohne funktionieren. Süchtig machende Substanzen unterliegen einer Altersbeschränkung, siehe Alkohol, Zigaretten… doch was ist mit den virtuellen Angeboten, welche ebenfalls süchtig machen?

    Mittlerweile kann jeder unkontrolliert an Apps gelangen, eine Überwachung findet dazu nicht statt, komischerweise beim Nutzungsverhalten schon (Tracking, Datensammelei etc.). Was so alles toleriert wird, des Profits und der Bequemlichkeit halber, ist sehr bedenklich. Mir reicht mein Kartenhandy ohne W.A. und Internetverbindung und Computer. Mein Posting kann gern genauso unkommentiert bleiben, wie das vom 05.01.2020, Antworten zu beiden sind jedoch gern weiterhin willkommen. 😉

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    • Ich finde es auch sehr schade, dass der permanente Online-Kontakt bei vielen Menschen dazu führt, dass es weniger echte, persönliche Kontakte gibt. Denn persönliche Begegnungen sind durch nichts zu ersetzen.

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  77. Hallo, ich habe hier schon einige Male geschrieben.
    Inzwischen habe ich auch Tabula Rasa gemacht, was Social Media bertrifft. Ich habe überall meine Konten auf FB, Insta, Twitter, Google etc. gelöscht. Aus dem Grunde, weil ich es einfach satt habe, Leuten hinterherzulaufen, wo nie was zurückkommt. Und meine Nummernliste habe ich auch mal gleich halbiert.
    Denn was hat man von Freunden/Bekannten, wo man das Gefühl hat, man ist denen egal? Auf solche „Freunde“ kann ich gut verzichten. Ab jetzt laufe ich niemandem mehr hinterher. Und ich vermisse gar nichts. Und vor allem hat es was Befreiendes!
    Ich habe inzwischen neue Bekanntschaften gemacht, wo ich sehe, da kommt auch wenigstens was zurück, wenn ich mich melde.
    Es ist jetzt einfach der Zeitpunkt gekommen, wo ich einige Brücken einreissen muss, und neue Wege gehen muss.
    Kontakte, welche nur online stattfinden – ohne mich. Nur Reales ist Wahres.

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  78. Hallo, ich bin 54 und habe seit einen Jahr meiner Familie zu Liebe ein Smartphone. Ich finde es auch nach einem Jahr oft nervig, hasse es, wenn um mich rum alle auf ihr Kästchen starren und jede aufkommende Frage gleich per Google beantworten. Ich weigere mich Whats app zu haben, bekomme vieles nicht mit, lebe aber trotzdem sehr gut ohne. Toll, dass wir so viele sind 🙂

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  79. Ich melde mich hier ein zweites Mal zu Wort, weil mich das Thema mental ziemlich beschäftigt. Dadurch dass ich kein WhatsApp-Nutzer bin, bin ich gefühlt einer der letzten Dinosaurier der nicht mit gesenktem Kopf durch die Straßen läuft, um auf einen kleinen Bildschirm in der Hand zu schauen. Manchmal fühlt es sich für mich regelrecht so an, als würde ich dadurch „auffallen“. Diese Erkenntnis empfinde ich als erschreckend. Ich beobachte sehr gerne Menschen, wie sie beim gehen scheinbar fast nur noch wie hypnotisiert auf ihr Smartphone schauen, wo meist WhatsApp geöffnet ist. Das traurige hierbei ist, dass ich immer mehr Kinder im Grundschulalter dabei beobachten kann. Es mag hart klingen, aber ich fühle mich nicht selten wie ein Aussenseiter in einer Welt von hypnotisierten Zombies.

    Ergänzend möchte ich noch auf Berichte weiterer Komentatoren hier eingehen… Ich bestätige nochmals, dass auch langjährige und intensive Freundschaften bei mir, wegen meiner Nichtnutzung von Whatsapp, gänzlich kaputtgegangen sind. Da waren Leute dabei, mit denen ich in früheren Zeiten „durch Dick und Dünn gegangenbin“, wie man so schön sagt. Um so erschreckender ist es, dass solche Freundschaften enden, nur weil jemand eine bestimmte App nicht nutzen mag. Hierbei habe ich noch das Glück, dass wenigstens 2 Leute in meinem Umfeld mit mir eng befreundet sind. Ich höre immer mehr von Menschen, die quasi gar keine Freunde mehr haben, wegen dem WhatsApp-Verzicht. Initiativen, auf anderem Weg Kontakt zu halten, werden tatsächlich meist ignoriert. E-Mail ist ja so oldschool und sooo umständlich. Telefonieren mag irgendwie sowieso niemand mehr. Und Treffen…? Um Himmels Willen… Solch ein Vorschlag empfinden anscheinend einige Zeitgenossen fast schon wie ein unmoralisches Angebot. Heutzutage werden Freundschaften anscheinend nur noch in WhatsApp gepflegt. WhatsApp ist inzwischen zum Freundschaftsmanager vieler Nutzer geworden.

    Es ist leider traurige Normalität geworden, was hier schon beschrieben wurde, dass nur wenige Menschen überhaupt noch zum Telefonhörer greifen und einen tatsächlichen Kontakt mit einem herstellen wollen. Wenn man wirklich mal einen Unfall haben sollte und im krankenhaus liegt, meldet sich niemand mehr. Eher bekommt man noch ein paar Zeilen mit Vorwürfen geschrieben, weil man sich nicht meldet.

    Wie bereits in einem anderen Komentar geschildert wurde, ertappe auch ich mich selbst schon dabei wie ich mich frage, ob ich jemanden störe, während ich ihn anrufen will. Nicht selten wurde ich schon dabei angeblafft, ob ich nicht hätte eine Kurznachricht senden können. In solch einer Kalten Gesellschaft fühle ich mich ebenfalls einsam und verstört sowie traurig über diese distanzierter Kontaktpflege früherer „Freunde“.

    Auch in der schriftlichen Kommunikation beobachte ich unschöne veränderungen… Während früher noch E-Mails ähnlich wie Briefe geschrieben wurden, beschweren sich viele Leute heute über zu viel Text. Einige Mitmenschen lehnen auch innerhalb einer Freundschaft private Kommunikation ab und bevorzugen den öffentlichen Austausch in der Kommentarspalte bei Instagram, als absolut ausreichend. Da ich diesem Wunsch (mangels an einem Account) nicht nachkommen kann, verliefen auch diese „Freundschaften“ im Sande. Es wirkt so, als würde inzwischen vielen Leuten ohne das permanente Informationsgewitter „etwas fehlen“. Dieser Wandel in der Gesellschaft fällt mir seit jenem Zeitpunkt auf, seit es erschwinglich wurde, „always on“ zu sein. Hinzu kommt dann die Etablierung der Smartphones. Das letzte i-Tüpfelchen waren dann die vielen Apps für gefühlt jede Webseite. Die „Appifizierung der Menschheit“ ist im vollen Gange. Als die ersten Smartphones sich verbreiteten, aber Smartphone-Messenger noch nicht selbstverständlich waren, war es noch ganz erträglich. Damals schmunzelte man darüber, wenn 2 Leute im Cafe in Facebook-Chats vertieft waren, aber die Leute liefen noch nicht massenweise mit gesenktem Kopf durch die Straßen. Ausser Facebook, war damals das Medium E-Mail auf Smartphones beliebt. Seit WhatsApp sich wie eine Seuche verbreitet, beobachte ich die immer kälter werdenden zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich habe den Eindruck, dass seit der „Allways-On-Mentalität“ immer weniger aufrichtige und gefestigte Freundschaften aufgebaut werden oder Bestand haben. Ich habe selbst immer mehr den Eindruck, dass ich Leuten „hinterherlaufen“ muss. Dies habe ich ebenfalls gestoppt. Meine Freunde sind diejenigen Menschen, die auch ohne WhatsApp mit mir in Kontakt stehen, wie es in der Vergangenheit, ohne all den Klimbim, normal war. Auf Social-Media und WhatsApp zu verzichten, hat wirklich etwas sehr befreiendes.

    Insgesamt nehme ich die heutige Situation so wahr, dass sehr viele Menschen ihr leben ins Internet und Social-Media verlagert haben und lieber dieses virtuelle Leben leben, statt das reale Leben richtig zu erleben. Mit anderen Worten: Viele Menschen leben lieber im Internet statt in der Realität. Es scheint tatsächlich schon Standard geworden zu sein, dass viele Freundschaften, Bekanntschaften und sonstige Kontakte nur noch „online“ stattfinden.

    Ich nutze zur Kommunikation kein Facebook, Instagram, Twitter, TikTok, Snapchat oder sonstiges in dieser Richtung. Was mir wichtig ist ist E-Mail und reale Treffen, welche ich ganz klassisch via Telefon vereinbare. Alles andere passt nicht zu mir. Ich kann dabei bestätigen, dass die wenigen noch verbliebenen „Freunde“ dann wirklich wahre Freunde sind, zu denen sich die Bindung ohne Social-Media noch weiter gefestigt hat.

    Mein persönliches Fazit:
    Ich bleibe bei E-Mail und reale Treffen, welche ich telefonisch vereinbare. Wer damit ein Problem hat, passt nicht in mein Leben!

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  80. Hallo Barbara,

    ich bin über dein Artikel gestolpert und möchte gern etwas dazu sagen.Ich werde im März 40 und ich möchte WhatsApp auch löschen und auch vom Smartphone auf das gute alte Nokia wechseln (ich liebe das „einfache“).
    Als ich das bei meinen Freunden und Bekannten mitgeteilt habe,traf ich auf völliges Unverständnis.Ich frag mich wo denn das Problem ist?!Ich bin ein Kind der 90er und da haben wir es komischerweise auch geschafft miteinander zu kommunizieren via Anruf bzw.SMS.Ich frag mich warum das heute nicht mehr möglich ist?!Ich jedenfalls bleibe dabei…ich möchte ein Leben abseits von diesem ganzen Social Media Kram leben.
    Danke für deinen gelungenen Artikel 🙂

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    • Hallo Sky, ich wünsche dir viel Erfolg in deinem WhatsApp-freien Leben!

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  81. Hallo Barbara, ich habe Deinen Artikel mit Genuss gelesen und die Kommentare von all den vielen Menschen auch, die kein WhatsApp haben oder nicht mehr haben. Ich (49) verweigere von Anfang an WhatsApp. Der jüngste unserer Kinder ist jetzt in der Grundschule. Da wurde mir schon am Elternabend gesagt, dass es bereits eine WhatsApp Gruppe gäbe nur für die Eltern, und das darüber auch wichtige Infos von der Schule mitgeteilt würden. als ich aber sagte, dass ich kein WhatsApp habe und es mir auch nicht installieren werde, war ich eigentlich da schon eine Außenseiterin. Infos über E-Mail ist man scheinbar nicht in der Lage zu schicken, weil die meisten gar nicht wissen entweder wie das funktioniert oder sagen „ich weiß meine E-Mail nicht“, „ich habe keine E-Mail“ (dabei braucht man ja eigentlich schon bei der Einrichtung eines Smartphones eine E-Mail-Adresse, oder?) oder man redet sich heraus, dass SMS Geld kosten würden (ging ja vor WhatsApp auch 🤔) . Ich sehe es so nach dem Motto ‚was ich nicht weiß macht mich nicht heiß ‚. Wer Interesse hat mich zu informieren, der macht es telefonisch oder per SMS, alle anderen sollten dann nicht immer so tolerant wirken, sondern es auch mal sein gegenüber den Mitmenschen, die WhatsApp einfach nicht haben wollen! Vor kurzem bekam ich die Spruch am Telefon:“Wenn Du nicht allmählich WhatsApp installierst und Dich der Eltern-WhatsApp-Gruppe anschließt, dann manovierst Du doch selbst ins Soziale aus, und keiner will was mit Dir zu tun haben und Freundschaften werden dann auch nicht entstehen, was wichtig ist bekommst Du halt nicht mit“. Da habe ich gedacht, was für ein Blödsinn! Das war sehr erschreckend für mich! ABER deswegen trete ich jetzt trotzdem nicht in WhatsApp ein. Oder eine Bekannte sagte mal zu mir „Du musst mal mit der Zeit gehen, Dein Freund und Du seid die Einzigsten im Bekanntenkreis, die mit SMS zu erreichen sind“, oder bei einem Bewerbungsgespräch wurde mir gesagt, dass ich ebenfalls mit der Zeit gehen solle und wenn sie mich einstellen würden , müsste ich mich auch präsentieren auf FB, Instagram und über WhatsApp erreichbar sein, wenn nicht, könnte man mich nicht einstellen.“ Dann habe ich gedacht , erpressen lasse ich mich nicht für eine Sache, wo ich selbst nicht dahinterstehe, dann ist es die Stelle einfach nicht wert. Der Druck, der auf einen lastet ist so stark, aber toi toi TOI bis jetzt bin ich standhaft und werde es auch bleiben – komme was wolle -: WhatsApp kommt mir nicht ins Haus. Na und, dann bin halt Außenseiterin, kann ich mit leben. Schade ist, dass die Menschen nicht mehr den Menschen in Dir sehen, sondern nur noch die Aussetzige, die sich permanent weigert nicht nach deren Nase zu tanzen und kein WhatsApp Zwang befürwortet. Früher ging es doch auch ohne und ganz früher hat man telefoniert und sich einfach verabredet. Freundschaften bekommt man nicht über WhatsApp, Freundschaften entstehen, wenn man merkt, derjenige ist etwas auf der gleichen Wellenlänge oder derjenige sieht es auch mal anders als man selbst, man kann lachen und sich auf das nächste Treffen freuen… Freundschaften muss man pflegen und das kann man nicht auf WhatsApp, da gehört mehr dazu! 😄 Ich habe auch 2 Freundinnen, die ebenfalls WhatsApp-Workaholics sind, mitten im Gespräch „ich muss mal gucken meine Schwester oder xyz hat geschrieben, das muss ich jetzt unbedingt lesen oder Filme, Bilder anschauen “ …verkehrte Welt. Man ist dann eigentlich für das Gegenüber nur noch Luft. Ich bin dann auch schon öfters aufgestanden und gegangen. Nämlich mit nur ‚eben mal gucken‘ ist ja dann von Seiten der beiden Freundinnen nicht getan…dann wird noch schnell geantwortet und dann geht das hin und her,… dafür ist mir dann die Zeit, meine freie Zeit, die ich für das Treffen freigehalten habe einfach viel zu schade. Da komme ich mir vor, wie früher, als es aufkam, dass jemand „telefonisch angeklopft hatte“ der Gesprächspartner am anderen Ende einen auf Warteschleife setzte, mit dem anderen Gesprächspartner telefonierte um dann zum guten Schluss den ersten Gesprächspartner vergessen hatte oder einfach das gehaltene Gespräch zu guter Letzt wegdrückte. Mir ist die Zeit einfach zu kostbar, um immer aufs Smartphone gucken zu müssen, ob jemand etwas geschrieben hat. Ich bin lieber an der frischen Luft, mache Unternehmungen mit der Familie und dann bleibt auch das Smartphone Zuhause. Wir haben hier auch keine gute Erreichbarkeit vom Internet, und dann wenn mal Besuch aus der Stadt kommt, die sind ja förmlich am hyperventilieren, wenn man nur „E“ oder gar keinen Empfang je nach Wetterlage hat 🤭. Dann sind diese aber auch mal in der Lage, mal ein paar Worte mit einem zu wechseln. Bei uns gibt’s eine Tradition, die eher widerwillig von der buckeligen Verwandtschaft angenommen werden müsste: bei Feierlichkeiten bleiben die Smartphones ausgeschaltet in der Tasche oder Jackentasche, welche dann an der Garderobe verweilen müssen, wem das nicht passt, bleibt halt weg, wem die Freundschaft wichtig ist, der macht mit. Unsere Smartphones sind natürlich dann auch nicht angeschaltet und sind in einem anderen Raum! Nur so kann man eine Feierlichkeit mittlerweile genießen, alles andere ist eher Hohn gegenüber dem Gastgeber, leider! Ich bin so froh, dass ich nicht die einzige WhatsApp-Gegnerin bin und dass es soooooviel auch jüngere Menschen gibt, die sich des Wahnsinns entziehen. Danke für den Beitrag!

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    • Hallo Bianca, das sind ja krasse Erfahrungen, die du mit der Eltern-WhatsApp-Gruppe gemacht hast. Als meine Kinder in der Grundschule waren, gab es das glücklicherweise noch nicht. Lustigerweise nutzen meine Kinder (sie sind heute 20, 22 und 25) WhatsApp heute nur wenig, weil es sie eher nervt. Sie telefonieren lieber. 🙂

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  82. Hallo Barbara, vielen Dank für Deine Nachricht. Am vergangenen Donnerstag ist vielerorts der Schulunterricht ausgefallen aufgrund schlechten Wetters Schnee und Glatteis. Die Info vom Landkreis kam wohl am Vorabend um 22.49 Uhr raus. Und eine Mutter hatte mich dann noch schnell am späten Abend angerufen als diese es in WhatsApp gelesen hatte. Das hat wohl auch in der Catwarn-App gestanden, hab ich aber auch nicht. Da ich das Smartphone bereits ausgeschaltet hatte zur Nachtruhe, konnte sie es mir nicht persönlich sagen, aber sie hinterließ mir eine kostenfreie SMS, dass sie angerufen hatte. Da dachte ich, das schafft die junge Mutter (vom Alter her könnte sie meine Tochter seinwelche erst hierher gezogen ist, ihr Kind nach hier die Schule wechseln musste und die anderen schaffen das nicht!? 🤔 Am nächsten frühen Morgen hatte ich mich schon gewundert, als ich beim Schneeräumen war, dass keine Busse unterwegs waren wegen ein bisschen Schnee dachte ich noch…Nach 1 1/2 Stunden später war ich fertig, das Smartphone war noch ausgeschaltet, kam ins Haus und die morgendliche Routine ging seinen Gang. Ich schaltete das Radio an, habe nur noch irgendwelche Gesprächsfetzen von „schulfrei“ gehört aber nicht die Ortschaften. Dann machte ich das Smartphone an. Da hatte ich unsere Elternvertreterin per SMS angeschrieben, ob irgendwas mit der Schule wäre, und prompt vergriff man sich im Ton von wegen 2 andere Mütter hätten mich per SMS informiert und diese hätten es ihr am Vorabend auch in der WhatsApp Gruppe bestätigt und ich solle gefälligst das Smartphone anlassen, sonst könnte keine Gewähr gegeben werden, dass ich wichtige Informationen auch erhalte. Fand ich schon sehr unverschämt. Die anderen SMS von den anderen 2 Müttern habe ich dann erst um 9 Uhr auf meinem Smartphone gehabt, soviel dazu, warum auch immer, passiert auf dem Land öfters. Ich muss mich doch nicht ständig rechtfertigen vor Menschen, dass ich nicht WhatsApp habe, dass ich ab einer gewissen Zeit abends oder morgens mein Smartphone abgeschaltet habe, oder? Wo kommen wir denn da hin? Notgedrungen bekam ich die Mitteilung noch, dass eine Betreuung gewährleistet wäre bis zur Mittagszeit seitens der Grundschule. Wo leben wir mittlerweile? Die Grundschule muss aber doch auch in der Lage sein, Eltern Infos per E-Mail mitzuteilen, es hat ja auch geklappt für die Schulbuchbestellung, warum dann nicht, wenn die Schule ausfällt? Es gibt sogar schon einige Klassenkameraden, die ein Smartphone haben, können noch nicht richtig lesen und schreiben, aber ein Smartphone, unbegreiflich! Dann ist man schon ausgegrenzt, wenn man keins hat. Leider! Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Aktuelles Beispiel: eine Lern-App, Voraussetzung Laptop oder PC, Internetanschluss und einen Code. Ich habe mittlerweile guten Kontakt zu den jungen Mutter, wir hatten gestern telefoniert, da stellte es sich heraus, dass diese Lern-App nicht nur in der Schule bearbeitet werden soll, sondern auch Zuhause, Vorab-Infos der Schule -Fehlanzeige. Ist ja schon erschreckend. Wir haben hier kein WLAN, nur über Smartphone und auch nicht adhock einen PC geschweige denn ein Laptop. Also was machen wir? Sowas stand wohl auch nicht in WhatsApp, es gab lediglich einen Zettel mit einem Code und die Aussage von unserem Kind:“nicht wegnehmen brauche ich nur für den Unterricht! Das nur so am Rande. Naja, dann dachte ich, erkundige ich mich bei der Elternvertreterin per SMS. Und dann kam eine lange Antwort als MMS – für SMS hat man aber kein Geld 🤔🤭😄 aber diese hatte es in sich:‘ das sind tatsächlich Fragen, die du bitte der zuständigen Lehrerin fragst. Das kann ich dir nicht beantworten. Mit der Anton App wird aber in jeder Schule gearbeitet und ich denke es wird zum Teil auch vorausgesetzt. Ein Internetanschluss ist gerade auch für die weiterführenden Schulen sehr wichtig,da die Schulen darüber gabnz viel arbeiten. Da würde ich an eurer Stelle überlegen eine Variante anzuschaffen, mit der euer Kind auch an den verschiedenen Dingen teilnehmen kann. Es ist ja die Zukunft, dass alles digitalisiert wird. Davor kann man sich nicht mehr verschließen, auch wenn es ohne manchmal wesentlich entspannter wäre.‘ Wenn ich es wüsste, wer von den Lehrern es macht, dann hätte ich ja wohl die Elternvertreterin nicht gefragt. Unser Nachbar hat uns dann ausgeholfen solange bis wir dann ein Laptop haben. Aber unser Kind kann noch nicht alles lesen und hatte schon beim Ausfüllen Schwierigkeiten, weil es die Wörter nicht lesen konnte. Also kann das Kind die Aufgaben nicht alleine bewältigen, und wie soll das funktionieren, bei einer täglichen Zeitvorgabe für die Hausaufgaben von mindestens 30 Minuten? Ganz und gar nicht machbar. Also ist es ja schon vorprogrammiert, dass das ein oder andere Kind im Unterricht nicht mitkommen wird. Ich bin froh, dass ich noch anders lernen durfte und es damals noch kein Smartphone gab. Manch einer hat das Smartphone vorm Gesicht und sieht noch nicht mal mehr die rote Fußgängerampel oder wenn ein Auto aus der Nebenstraße kommt. Es tuen alle immer so beschäftigt, kein Lächeln mehr auf den Gesichtern der Mitmenschen, dabei lebt man doch nur einmal und das Leben ist viel kostbarer als das Smartphone. Ich kenne noch genügend Mitmenschen, die noch nicht mal ein Smartphone haben, nachdem Motto ‚das gab’s früher auch nicht, brauche ich nicht, wenn ich Kontakt habe. möchte, gehe ich zu demjenigen hin oder rufe vom Festnetz aus an‘. Mittlerweile rufe ich lieber den ein oder anderen an, weil SMS lesen würde angeblich Geld kosten. Aber wenn dann von der Gegenseite nix zurückkommt, nur weil man nicht auf WhatsApp ist, dann kann daraus ja keine Freundschaft werden, sehr schade, da muss man selbst auch Abstriche machen, weil der andere halt nicht SMS-App (Message App) hat. Meine langjährigen Freunde wissen das ich kein WhatsApp habe, aber denen liegt etwas an mir, und deswegen können sie per SMS mit mir im Kontakt bleiben oder telefonisch oder auch sich mit mir treffen, obwohl ich kein WhatsApp habe, es geschehen noch Zeichen und Wunder!
    Für mich kommt WhatsApp einfach nicht in Frage! Ich finde man sollte mal demonstrieren gegen die Ausgrenzung, wenn man WhatsApp nicht hat, ich glaube, wir hier würden uns alle wundern, wieviele Menschen sich auch nicht von den WhatsApp-Workaholics einschüchtern lassen wollen! Ich bin auf jeden Fall froh, dass Du einen Beitrag darüber geschrieben hast und dass man dadurch erfahren konnte und immer noch kann, dass wir nicht alleine sind!

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  83. Hallo Bianca,

    Deine Ausfürungen beschreiben auf erschreckende Weise, wie weit es in unserer Gesellschaft schon gekommen ist. Smartphones inkl, WhatsApp sind eine wahre Seuche, welche immer stärker um sich greift und den sozialen Zusammenhalt vernichtet. Geht man nicht mit, ist man raus. Auf den Müllhaufen der Gesellschaft. Ich erfahre es am eigenen Leib.
    Ich bin IT-Techniker an einem Gymnasium und bekomme hautnah mit, was WhatApp und andere sozialen Medien mit den Menschen machen. Man kommt sich vor wie in einer dystopischen Welt unter Zombies, besonders bei der Jugend.
    Und genau deswegen möchte ich noch Mensch bleiben. Ich (54) bin mit Computern gross geworden, bin sehr technik-affin und verschliesse mich auch nicht vor dem technischen Fortschritt. Aber alles, was dem sozialen Zusammenhalt schadet, da mache ich nicht mit. Ein Smartphone mit WhatsApp kommt mir nicht ins Haus. Da bin ich ganz eigen, denn ich möchte mich in meiner Freizeit mit gehaltvolleren Dingen beschäftigen, mit Hobbys und Beschäftigungen in der freien Natur.
    Ich lerne Leute lieber in real kennen als über Social Media. Aber damit bin ich wohl einer der letzten Dinosaurier. Mir ist auch mein gesamter früherer Freundeskreis weggebrochen – eben weil Kontakte nur noch virtuell gepflegt werden.
    Meine Freunde sind jetzt Arbeitskollegen, die sehe ich jeden Tag und kann mit ihnen über alles Mögliche reden. Zu einer Arbeitskollegin habe ich einen besonders guten Draht, mit ihr kann ich auch sehr persönliche Dinge reden.
    Aber ausserhalb meines Arbeitsplatzes bin ich ganz alleine. Ich gehe alleine ins Café und alleine ins Restaurant. Zwar gibt es dann und wann mal ein Gespräch, aber es ist verdammt schwer heute, Leute kennenzulernen – obwohl ich keineswegs schüchtern bin und Gelegenheiten zu Kontakt nutze. Jeder ist nur noch mit seinem Smartphone beschäftigt.
    Von meinen früheren Freunden, wenn man sich mal zufällig trifft, kommt auch immer wieder „Gehn mer mal was trinken“ oder „Ich ruf an“, aber, es kommt…….. nix! Selbst wenn ich selbst immer wieder die Initiative ergriffen habe.
    Aber inzwischen habe ich es aufgegeben. Wo nichts kommt, soll man auch keine Zeit verschwenden. Man leidet nur darunter.
    Ich habe 2 Söhne, 18 und 21, da gab’s in der Grundschule noch kein WhatsApp – zum Glück!
    Und immerhin hängen die beiden nicht ständig am Smartphone, sondern pflegen auch ihre Freundschaften. Und zwar in real. Sie haben auch kein FB, TikTok finden sie scheisse und von OnlyFans, „Darüber reden wir gar nicht erst!“ (O-Ton meines älteren Sohnes)

    Immer wieder lustig die Bemerkungen von anderen Leuten „Wie, Du arbeitest in der IT-Branche und hast kein Smartphone?“ „Wie, Du hast kein FB?“ „Wie, Du gehst mit dem Fahrrad auf Reisen und hast kein GPS?“

    Irgendwann kommt sicher auch der Spruch „Was glotzt Du so in der Landschaft herum?“ (Weil ich ja nicht die gebückte Zmombie Haltung habe)

    So, der Text ist mal wieder viel zu lang geworden, aber das brannte mir unter den Nägeln und musste jetzt einfach raus. LG Alex

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  84. Hallo Alex,
    ich fand Deinen Beitrag vollkommen in Ordnung. Das ist manchmal so, dass der Text länger wird!
    Wir waren mal an der Nordsee im Urlaub, da war der Internetempfang so schlecht, da hat man mal gesehen wieviele abhängig sind vom Internet. Die sind wie
    aufgeschreckte Hühner mit dem Smartphone am Kopf herumgelaufen und haben versucht Internet zu erhaschen, das war ein Schauspiel.
    Wir waren dann im Wattenmeer. Es war Ebbe und mein Freund war sehr nervös, denn er wartete auf einen wichtigen Anruf von seiner Arbeitsstelle aber ohne Internet unmöglich 🤭 . Und dann sind wir bis zum Waser gegangen und ich hatte dann spaßeshalber gesagt, er solle jetzt mal schauen, ob er Internetempfang jetzt hätte…und siehe da mitten im Watt da war Vollanschlag und das Smartphone klingelte dann auch noch, dort, wo sonst das Meer ist, da war Internetempfang. Das Gespräch war von kurzer Dauer, weil er ja nicht wusste, wann die Flut wiederkommen würde. Wir Menschen geben uns in eine Abhängigkeit, das ist doch eigentlich ganz schlimm oder? Bei den heutigen jungen Menschen hört man schon, dass FB was für alte Leute wäre. WhatsApp, Instagram, tiktok und YouTube wäre besser. Ich finde keines davon in Ordnung.
    Vor ca. 2 Wochen sagte eine Bekannte, dass wir Eltern ja ruhig WhatsApp haben können, die Kinder müssen es den Eltern ja nicht nachmachen.
    Ich sehe das anders, wenn wir Eltern es vormachen, dass WhatsApp angeblich „harmlos“ ist und vorgeben würden „damit bekommen wir schneller Freundschaften zusammen“, dann belügt man ja nicht nur sich selbst sondern auch die Kinder. Und dann finden die Kinder es nur noch normal, dass man im Leben nur mit Lügen weiterkommen kann und das ist ein falsches Signal!
    Wir müssen doch ein Vorbild sein! Wenn man als Eltern verschiedene soziale Netzwerke nicht in Ordnung findet, dann sollte man das auch so vermitteln auch gegenüber anderen Mitmenschen und den Kindern auch! Wenn ich der Meinung bin, meine Kinder zu beschützen, weil es nicht kindgerecht ist, weil es ja nicht nur Friede Freude Eierkuchen ist, weil es genügend schlimme Dinge gibt, die ich jetzt meinen Kindern vorenthalten will, dann kann das doch nicht falsch sein oder? Wie oft hört man zum Beispiel von Cyber Mobbing, irgendwelche gefährlichen Challenges oder dass sich Kinder mit völlig fremden Menschen treffen, die nichts mit ihnen Gutes im Schilde vorhaben undsoweiter. Wenn nicht wir, wer dann soll unsere Kinder davor bewahren? Wenn man gegen den Strom schwimmt, muss man ein starkes Rückgrat zulegen und standhaft bleiben! Ich bin lieber außen vor, habe ein schönes Leben mit der Familie und gut und stehe auch zu dem was ich sage. Viele im Bekanntenkreis haben sich für WhatsApp entschieden, aber wie Du schon geschrieben hast, wenn man mal jemanden von denen sieht,kommen Versprechungen, die eh nicht eingehalten werden. Da fällt mir gerade der Spruch ein, wenn Du demnächst wieder alte Bekannte sehen solltest (vom Zeichentrickfilm) ‚Madagaskar‘ Pinguine: Männer, stehen, lächeln und winken‘. Ich finde es sehr schade, dass man ausgegrenzt wird nur wegen einer App. Ups, jetzt habe ich schon wieder soviel geschrieben. Halte die Ohren steif, WhatsApp ist nicht alles!

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  85. Danke für den Beitrag und die ganzen Kommentare. Sie haben mich davor bewahrt WhatsApp zu installieren. Ich hätte es gerade fast gemacht, weil ich mich ausgeschlossen und vergessen fühle. Aber nein! Es hat was mit Respekt zu tun. Und wer an meiner Entscheidung rumnörgelt oder mich überreden will, respektiert mich und meine Einstellung nicht. Ich missioniere ja auch keinen WhatsApp Nutzer, warum meinen diese dann, es bei mir tun zu müssen?
    Es gibt mehrere Gründe, warum ich noch nie WA hatte. Und wenn ich eure ganzen Kommentare so lese, dann weiß ich, dass es wirklich gute Gründe sind und ich dazu stehen kann. Auch wenn’s mit Mitte 30 manche Sachen nicht so einfach macht. Aber da muss ich durch, wenn ich auf die ganzen Vorteile nicht verzichten will 🙂
    In dem Sinne, macht’s gut und weiter 😉

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    • Hallo Sarry, manchmal tut es einfach gut zu sehen, dass man nicht allein ist.

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  86. Die Manie mit den Sozialen Medien hat etwas vom Rauchen oder Trinken. Wer nicht mitmacht, hat an der Gesellschaft keine Freude. Vor zwei Jahren habe ich mal ein längeres Praktikum in einem Unternehmen gemacht, in dem es viele Raucher gab, die sich auch ständig zu Raucherpäuschen im Hof getroffen haben, um sich über alles mögliche auszutauschen. Das war der „Flurfunk“ des Unternehmens und natürlich war es sehr unangenehm, als Nichtraucher daneben zu stehen. Deswegen bin ich auch nicht hingegangen und habe wenig mitbekommen und auch kaum Kontakte zu Kollegen geknüpft. Irgendwann hat jemand allen ernstes zu mir gesagt, ich müsse nur auch anfangen zu rauchen, dann wäre ich auch Up-To-Date und ohnehin sei der Job ohne diesen Ausgleich nur schwer auszuhalten. So ein Schwachsinn! In Wahrheit haben viele der Mitarbeiter mehr Zeit mit Raucherpäuschen und Klatsch verbracht als mit tatsächlicher Arbeit.

    Ganz ähnlich verhält es sich mit den Sozialen Medien, auch Whatapp. Sie verändern Menschen nicht zum Guten, das merke ich auch in meiner Familie, wo einige vor lauter Memes und GIFs gar nicht mehr die Geduld aufbringen können, sich tiefergehend zu unterhalten oder beispielsweise mal ganz in der Erfahrung eines Filmes, eines Musikstücks oder auch nur eines Spaziergangs aufzugehen. Es ist so stumpf, worüber da stattdessen gelacht wird. („Hihi, guck‘ mal: Heike hat ja so einen tollen Humor!“ – Nein, hat sie nicht: Sie hat nur ein witziges Meme weiterverschickt, dass ihr irgendein Algorithmus zugeschasst hat, damit sie es teilt, soziale Anerkennung in Form von Likes erhält und noch mehr Zeit am Smartphone verbringt.) Wer darüber nicht lachen kann und wer – so wie ich – diese ganze agressiv-hektische Welt des Internets einfach nur anstrengend findet, wird vielleicht nicht aktiv ausgegrenzt, aber er wird sich immer nur am Rande der Gesellschaft und des Netzwerks wiederfinden. Ich bin erst 22 Jahre alt und habe aus Überzeugung kein Smartphone. Einerseits stelle ich fest, dass ich dadurch viele Aspekte des Lebens und meiner Umwelt intensiver wahrnehme als andere Menschen, auf der anderen Seite werde ich so auch häufig von Freunden übergangen, wenn sie irgendwelche Verabredungen vereinbaren, ohne mich in diese Überlegungen einzubeziehen. Sie tun das gewiss nicht, weil sie mich nicht dabei haben wollen, nur weil es eben bequemer ist, per Textnachricht zu kommunizieren (was in Wahrheit erstaunlich ineffizient ist: Ich hatte Whatsapp mal für ein halbes Jahr und habe mich ständig nur darüber geärgert, wie leicht Missverständnisse und Abhängigkeiten entstehen. Teilweise schreibt man tagelang hin und her, ohne Ergebnis, und wenn ich dann mal anrufe, klärt sich die Sache in fünf Minuten).
    Zugegebenermaßen frage ich mich häufig, wie viel von dieser Einsamkeit, die ich erlebe, auch selbst verschuldet ist; denn allgemein glaube ich schon, dass jeder Mensch zu einem gewissen Grad selbst dafür verantwortlich ist, wie er behandelt wird. Sind wirklich alle anderen verblendet, oder bin doch ich derjenige, der die Zeichen der Zeit und den hohen Nutzen dieser Dienste nicht begriffen hat? Man liest immer: „Social Media macht einsam.“ Kein Social Media offenbar auch… Also was jetzt? Die bösen Sozialen Medien als monokausale Erklärung für alles Elend in der Welt heranzuziehen, erscheint mir schließlich auch falsch. So einfach kann es nicht sein.

    Immerhin ist es aber sehr erfrischend und auch erleichternd, hier zu lesen, dass es Leute wie mich gibt, die ähnliche Erfahrungen machen! Jetzt geht es mir wieder etwas besser. Danke dafür!

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    • Hallo Espen,

      ich glaube, dass es heute insgesamt nicht einfach ist, Freundschaften zu pflegen und zu halten – regelmäßiges Telefonieren und gemeinsame Unternehmungen sind dafür aber ganz bestimmt fruchtbringender als reine Social-Media-Kontakte.

      Viele Grüße, Barbara

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  87. Lieber Espen!
    Ich finde es toll, dass Du mit 22 Jahren so reflektiert bist und für Deine Überzeugung einstehst! Meine Töchter sind 16 und 19 inzwischen,Social Media,whats apps gehören für sie einfach dazu. Das habe ich akzeptieren gelernt, währenddessen ich, mittlerweise 51, immer noch keinen Bedarf danach habe. Mir ist es auch zu oberflächlich, obwohl ich alles andere als humorlos bin. Eine Zeit lang habe ich gedacht, dass die whatsapp-Gruppen eine eingeschworene Gemeinschaft für sich sind und nur man selber das schwarze Schaf, bis ich dann öfter mitbekommen habe, dass auch über einige whatsappgruppenmitglieder bei realer Kommunikation gerne hergezogen wird.
    Dann doch wirklich lieber Telefonieren oder Treffen, was aber auch nur noch wenig stattfindet, man hat dann doch das Gefühl, dass die anderen über whatsapp schon wieder ganz viel Infos ausgetauscht haben.
    Mit den Rauchern und Trinkern kann ich mich Dir voll anschließen. Man wird dann für seine gesunde Einstellung auch noch belächelt. Aber es gibt so viele Menschen auf der Welt, da sind auch welche wie wir für uns da, ganz bestimmt! Und wenn man die im Aussen noch nicht gefunden hat, sollte man selber sein bester Freund sein und sich nicht für etwas verbiegen.
    Ganz liebe Grüße!

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  88. Liebe Barbara und alle Kommentatoren,
    ein wunderschöner Artikel für alle, die WhatsApp boykottieren. Tausend Dank!
    Wenn mich jemand zu WhatsApp nötigen will, schlage ich aus Datenschutzgründen einen anderen Messenger vor. Dann ist das Thema schnell vom Tisch. Niemand will einen anderen Dienst benutzen – ich auch nicht. Ich überlege ernsthaft, einen Club der WhatsApp-Verweigerer zu gründen. Ich liebe persönliche Kontakte.
    Herzliche Grüße
    Susi

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    • Hallo Susi, für diesen Club findest du hier sicher einige Interessierte. 🙂

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  89. Hallo,

    Dann will ich mich mal als Interessenten gleich anschliessen. Wer noch?

    LG Alex

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  90. Da bin ich auch dabei … seit 25 Jahren erfolgreich freiberuflicher IT-Berater – OHNE WhatsApp.
    Das schwerste waren die Grundschuljahre meiner Tochter, wo ich mehrfach (!!!) der Schulleiterin (!!!) erklären mußte, daß es illegal und explizit untersagt ist, die primäre Kommunikation zu den Eltern über einen privaten (!!!) Dienstanbieter zu führen (WhatsApp&Facebook sind sogar als Beispiele genannt).

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    • Hallo Sven, die Blauäugigkeit an Schulen wundert mich diesbezüglich auch schon lange. Es ist wirklich höchst erstaunlich, dass WhatsApp nach wie vor als normaler Weg der Schule-Eltern-Kommunikation gilt.

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  91. Hallo!Heute,14.07.24, in unserer Tageszeitung ein Artikel von Evelyn Denich,dpa „Riesige Whatsapp-Gruppen:Wo Gefahren für Kids lauern“ Alles abzuschreiben wäre mir jetzt zuviel. Im Internet habe ich den Artikel aber frei zugänglich von einer anderen Zeitung ( wn) entdeckt.

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  92. Toller Beitrag,
    Ich habe den WhatsApp-Kontakt zu meinen beiden Schwestern beendet darauf hingewiesen,dass ich jederzeit über die Handynummer oder Festnetz zu erreichen bin.seitdem Funkstille ,ich wolle ja keinen Kontakt mehr“. Es wurden einfach zu viele Probleme versucht darüber zu lösen,es wurden Dinge falsch verstanden…..,jetzt werde ich ausgeschlossen. Ich frage mich echt in welcher Welt wir leben. Reduziert auf wieviele lustige Bilder oder schlaue Sprüche versendet werden,Meinungen über das Profilbild bekannt gegeben werden, wie sehe ich aus was habe ich an,wo bin ich gerade, …..

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    • Das bekomme ich aus meinem Freundeskreis auch mit: In solchen Familien-WhatsApp-Gruppen eskalieren die Dinge schnell, wenn ohnehin gewisse Spannungen bestehen.

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